PM 2010-240: GRÜNE: Kürzung durch die Hintertür stellt Kulturraumgesetz in Frage
Die heutige Kulturausschuss-Anhörung hat aus Sicht der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gezeigt, dass die geplante Mitfinanzierung der Landesbühnen Sachsen die Entwicklung der sächsischen Kulturräume entscheidend schwächen würde.
"Diese Kürzung durch die Hintertür um knapp sieben Millionen Euro stellt das Kulturraumgesetz als Ganzes in Frage. Das ist das Fazit aus den nahezu einhelligen Stellungnahmen der Sachverständigen", erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, parlamentarischer Geschäftsführer und kulturpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion.
"Zu erwarten wäre eine Konzentration der Förderung auf etablierte Einrichtungen wie Theater und Orchester und ein Absterben freier Kulturträger und vieler kreativer und innovativer Projekte, die wesentlich zum Reichtum der sächsischen Kulturlandschaft beitragen."
"Der Weiterentwicklung von Förderrichtlinien und Schwerpunktbildung ebenso wie dem Ausbau der kulturellen Bildung wird unter diesen Bedingungen der Boden entzogen. Da die Gelder bereits im nächsten Jahr fehlen würden, müssten die verantwortlichen Gremien übereilt und ohne fachliche Begründung über Förderung oder Nichtförderung entscheiden."
"Die Staatsregierung sollte ihre Pläne schnell korrigieren, auch um den Kulturräumen Planungssicherheit zu geben."
"Wenn die Landesbühnen mittelfristig auf eine neue finanzielle Grundlage gestellt werden sollen, muss zuvor zwischen dem Freistaat, der Stadt Radebeul und dem Kulturraum ihr kultureller Auftrag geklärt werden."