Datum: 27. September 2010

PM 2010-283: Landtag muss Atomtransporten nach Russland den Geldhahn zudrehen

Zu den Agenturmeldungen, dass das Bundesamt für Strahlenschutz die geplanten Castortransporte mit aus Sachsen stammenden Brennstäben von Ahaus (NRW) nach Russland genehmigt hat, erklärt Johannes Lichdi, energie-politische Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächs. Landtag:
"Wenn die Staatsregierung versagt, muss der Sächsische Landtag die Verantwortung übernehmen und den geplanten Atomtransporten den Geldhahn zudrehen."
"Eine Billigentsorgung zu Lasten der Menschen in Russland ist verantwortungslos. Wir dürfen den Transport nicht zulassen. Russland kann bisher keinen verlässlichen Umgang mit Atommüll garantieren. Die Waldbrände des vergangenen Sommers waren ein neuer Beleg dafür."
"Dass Russland ungern darüber spricht, wo der Atomtransport hingehen soll, verwundert nicht. Die vom Bundesamt für Strahlenschutz genannte Wiederaufbereitungsanlage Mayak in der Region Tscheljabinsk am Ural wird von russischen Umweltschützern als extrem störanfällig eingeschätzt. Das Gebiet um Mayak gehört zu den meist verstrahltesten Regionen der Welt."
"Dieser geplante Atomtransport hält uns einmal mehr vor Augen, dass die Atomenergie weder eine saubere noch eine günstige Zukunftstechnologie ist, sondern eine Sackgasse."