Datum: 12. Oktober 2010

PM 2010-300: Aus für Tauris-Förderung: Ehrenamt für Sächsische Staatsregierung ein Auslaufmodell

Miro Jennerjahn, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag fordert den Erhalt der Stiftung "Tätigkeit und Aufgaben – Regionale Initiativen in Sachsen" (Tauris).
"Die Tauris-Förderung, mit deren Hilfe ehrenamtliche Tätigkeiten sachsenweit honoriert wurden, ist für die Sächsische Staatsregierung ein Auslaufmodell. Im Haushalt des Landes für die kommenden beiden Jahre ist kein Geld für Tauris vorgesehen."
"Gerade unter dem Blickwinkel fortbestehender Risiken sozialer Ausgrenzung sollte der Förderansatz fortgeführt werden. Dabei ist die Unterstützung sinnstiftender Tätigkeiten im Ehrenamt eine lohnende Investition in die Menschen, deren Leben damit an Struktur und sozialer Anerkennung gewinnt. Mit Tauris wurde ein Ansatz dafür gestrichen."
"Noch vor wenigen Monaten hatte die Sächsische Staatsregierung ihre mit EU-Mitteln geförderten Programme hinsichtlich ihrer Wirksamkeit prüfen lassen."
Die Experten kamen zu einem eindeutigen Urteil über Tauris: «Die Maßnahmen tragen in hohem Maße zur sozialen Anerkennung und zur Förderung der Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmer bei. Die Ergebnisse der Befragungen belegen, dass das Programm im Hinblick auf die Bewertungsfragen als erfolgreich einzuschätzen ist. Gerade unter dem Blickwinkel fortbestehender Risiken sozialer Ausgrenzung sollte der Förderansatz fortgeführt werden.»
"Einmal mehr zeigt sich: Sachsen hat keine eigenständige Arbeitsmarktpolitik. Stattdessen springt der Freistaat planlos zwischen Fördermittelprogrammen der EU hin und her. Die Ratschläge von Experten sind der Staatsregierung offenbar ebenso gleichgültig wie die betroffenen Arbeitslosen und Projekte. Letztere brauchen Kontinuität in der Förderung und nicht regelmäßige Antragsschlachten und Bürokratiemarathons." » TAURIS – Gründe für das Ende eines erfolgreichen Ansatzes (Drs. 5/3902)