Datum: 06. Dezember 2010

PM 2010-368: Bahnchaos – GRÜNE: Für das Wetter kann die Bahn nichts, für ihren Service um so mehr

Von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag gibt es Kritik am Umgang der Deutschen Bahn mit ihrer Kundschaft.
"Dass es bei Extremwetter zu Verspätungen und Zugausfällen kommt ist nachvollziehbar", erklärt Eva Jähnigen, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion. "Unverständlich ist aber, warum Reisende auf einem Fernbahnhof wie in Riesa durch automatische Durchsagen falsch informiert und zum Warten auf eisigen Bahnsteigen gezwungen werden."
"So wurde am späten Mittwochabend, ab 22:20 Uhr, mehrfach die Einfahrt der InterCity- bzw. CityNightLine-Züge in den Riesaer Bahnhof angekündigt", so die Abgeordnete. "Tatsächlich kamen diese in der ganzen Nacht aber nicht mehr an. Sie waren also in Dresen bzw. Leipzig gar nicht losgefahren."
"Andererseits wurden noch verspätet fahrende Regionalzüge nicht zeitnah angekündigt, so dass Reisende diese von der Bahnhofshalle aus nicht erreichten konnten."
Betroffen war von den Irritationen unter anderem eine Reisegruppe mit Kindern aus der Schweiz, die sich nach stundenlangem Hin- und Her nur noch nach Mitternacht ein Notquartier in einem Hotel organisieren konnte.
"So ein Kommunikationschaos ist in Zeiten moderner Technik nicht nachvollziehbar. Ein weltweit agierendes Logistikunternehmen muss seine Reisenden auch im Unwetterfall zeitnah und realistisch informieren", so die Abgeordnete.
Die Abgeordnete konnte telefonisch bei der Bahn in Leipzig Klarheit erlangen und zog um Mitternacht ein Hotelbett in Riesa einer nächtlichen Taxifahrt nach Dresden vor.