Datum: 14. Dezember 2010

PM 2010-384: GRÜNE: Akkreditierung bestehender Studiengänge muss Vorrang vor überhasteter Reform haben

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag fordert die Staatsregierung auf, der Akkreditierung der bestehenden Studiengänge Vorrang vor einer überhasteten Reform der Lehrerausbildung zu geben. Presseberichten (Sächsische Zeitung, 13.12.) zufolge werden die Lehramtsabschlüsse für Gymnasium und berufliche Schulen an der TU Dresden aufgrund fehlender Akkreditierungen nur in Sachsen anerkannt. Für eine Fertigstellung der Akkreditierung fehlen der TU Dresden angesichts der Reformpläne der Staatsregierung jedoch die Ressourcen.
"Die Staatsregierung riskiert für ihre Reform hunderte Lehramtsabsolventen in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Das wäre verantwortungslos gegenüber den Studierenden", erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion.
Der Hochschulpolitiker fordert die Staatsregierung auf, ihren Zeitplan zu ändern. "Es ist sinnlos, die Reform des Lehramtsstudiums im Schweinsgalopp durchzusetzen. Wir brauchen eine inhaltliche Debatte um die Zukunft des Lehramtsstudiums. Die Staatsregierung sollte deshalb den Start der neuen Studiengänge um ein Jahr auf 2012/13 verschieben."
Gerstenberg zufolge müssen die derzeitigen Probleme in der Lehrerausbildung tiefgründig analysiert werden: "Sorgfalt muss vor Schnelligkeit gehen. Weitere Fehlentscheidungen bei der Lehrerbildung kann sich Sachsen angesichts des drohenden Lehrermangels nicht leisten." » Antrag ‚Weiterentwicklung der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern‘ (Drs. 5/3942)