PM 2011-064: Gleiche Vergütung von Lehrern wäre ein wichtiger Schritt gegen den Lehrermangel
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag fordert nach dem Brief von Kultusminister Roland Wöller zum Lehrermangel und der weiter ausstehenden Tarifeinigung zu den Lehrergehältern zum Umdenken bei der bisherigen Vergütungspraxis auf.
"Die unterschiedliche Bezahlung je nach Schulart folgt der überholten Logik ‚Kleine Kinder – kleine Pädagogik, große Kinder – große Pädagogik‘. Alle aktuell ausgebildeten Lehrer verfügen über einen vergleichbaren Hochschulabschluss (Master). Ihre unterschiedliche Eingruppierung und Bezahlung ist nicht nachvollziehbar und verschärft den drohenden Lehrermangel", so Annekathrin Giegengack, die bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion. "Wer, wie der Kultusminister, nach mehr Grundschul- und Mittelschullehrern ruft, sollte davor die Probleme richtig analysieren."
"Wenn der Lehrerberuf in Sachsen wieder attraktiver werden soll, muss zudem endlich der sächsische Sonderweg, die Eingruppierung von Lehrkräften einseitig durch eine Richtlinie zu regeln, beendet werden. Wie in den übrigen Bundesländern auch, sollte die Vergütung auf dem Wege der Tarifpartnerschaft geregelt werden", so Giegengack.
"Es ist nicht nur gerecht, sondern liegt in sächsischem Interesse, künftig zumindest alle neu einzustellenden Lehrkräfte auf bundesweit einheitlichem Niveau zu vergüten. Angesichts der längst laufenden Bundesländer-Konkurrenz um Lehrkräfte droht Sachsen mit ungleicher Bezahlung und niedrigen Einstiegsgehältern unter die Räder zu kommen", so die Abgeordnete. "Finanzminister Georg Unland sollte deshalb mutig eine Lösung im Kreise der Länderfinanzminister vorantreiben."