PM 2011-083: Integration behinderter Kinder – GRÜNE begrüßen neue Offenheit von Kultusminister Wöller
Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag begrüßt die Signale von Kultusminister Roland Wöller, für mehr Integration behinderter Schüler zu sorgen und dabei auch gesetzliche Grundlagen ändern zu wollen (siehe Freie Presse vom 29.03.).
"Es ist gut, dass Kultusminister Wöller endlich die Zeichen der Zeit erkennt. Die Rolle Sachsens als Inklusionsschlusslicht wird ihm offenbar langsam peinlich", freut sich Elke Herrmann, sozialpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion. "Das ist ein Erfolg des Engagements betroffener Eltern und des bundesweiten Drucks."
Bundesweite Verbände sowie Vertreter der deutschen UNESCO-Kommission werfen der Staatsregierung eine inklusionsverweigernde Haltung vor.
So wurde Minister Wöller in der Deutschlandfunksendung ‚Pisa-Plus‘ erst am vergangenen Samstag (26.03., 14:05 Uhr) für seine Politik scharf kritisiert.
"Sachsen ist mit seiner bisherigen Position längst isoliert. Die Landtagsfraktionen in Bayern haben gemeinsam einen interfraktionellen Gesetzentwurf vorgelegt, der Inklusion im Schulgesetz verankern will", so die Abgeordnete.
Die grüne Sozialpolitikerin mahnt baldige Schritte an. "Die GRÜNE-Fraktion hat ein Gutachten von Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Ulf Preuss-Lausitz (Mitglied des Expertenkreises der deutschen UNESCO-Kommission zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention) erarbeiten lassen, das konkrete Empfehlungen für ein inklusives Schulsystem in Sachsen beinhaltet. Bundesländer wie Hamburg und Bremen zeigen, dass es geht – davon sollten wir gemeinsam lernen."
"Die betroffenen Eltern haben keine Zeit, ihre Kinder gehen hier und heute in die Schule und erwarten schon zum kommenden Schuljahr spürbare Veränderungen."