PM 2011-104: Flughafen Leipzig/Halle – Landtag befasst mit Lärmschutz-Antrag der GRÜNEN
Der Sächsische Landtag befasst sich auf seiner Sitzung am Dienstag, dem 19. April, mit einem GRÜNEN-Antrag zum aktiven Lärmschutz am Flughafen Leipzig/Halle.
"Im Interesse tausender lärmgeplagter Anwohner fordern wir die Staatsregierung als Gesellschafter der Flughafen Leipzig/Halle GmbH zum Handeln auf", so Gisela Kallenbach, die umweltpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag.
"Kern unserer Forderungen sind ein Nachtflugverbot für besonders Lärm erzeugende Flugzeuge und die Ausweitung von unabhängigen Lärm- und Luftschadstoffmessungen in der Nachbarschaft des Flughafens."
"Um zwischen den von Fluglärm betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern der Region Leipzig/Halle/Schkeuditz und der Flughafen Leipzig/Halle GmbH sowie DHL zu vermitteln, schlagen wir die Einsetzung eines Fluglärmschutz-Beauftragten sowie ein länderübergreifendes Mediationsforum vor", so die Leipziger Landtagsabgeordnete.
"Zudem beantragen wir die Neubesetzung der Fluglärmkommission unter Beteiligung der betroffenen Gemeinden und der Bürgerinitiativen sowie die Veröffentlichung der Protokolle der Fluglärmkomissions-Sitzungen."
"Die Zeit, in der Großprojekte intransparent und zu Lasten der Bewohner rücksichtslos durchgezogen werden, muss auch in Sachsen endlich vorbei sein", fordert Kallenbach.
» Grüner Antrag ‚Aktiver Lärmschutz Flughafen Leipzig/Halle‘ (Drs 5/5550)
Hintergrund:
Die Planung des über 500 Mio. Euro teuren Ausbaus des Airports Leipzig/Halle war mit dem Versprechen verbunden, die Flugrouten nicht über dicht besiedeltes Gebiet zu führen.
Diese Zusage wurde bereits vor Inbetriebnahme wieder gebrochen.
Dreh- und Angelpunkt der Proteste gegen den Flughafen sind die mit dem Frachtverkehr verbundenen häufigen Nachtflüge, bei dem zudem extrem laute Maschinen genutzt werden. Das führt zu teilweise unzumutbaren gesundheitlichen Belastungen für die Anwohner. Deren Situation wird bisher nicht ausreichend durch angemessene Lärmschutzmaßnahmen gemindert.
Inzwischen haben sich Bürgerinitiativen gegründet, die für die Rechte auf Gesundheit und Unversehrtheit der von Lärm und Umweltbelastungen betroffenen Anwohner eintreten.