Datum: 21. April 2011

PM 2011-120: Lehrerbildung: GRÜNE fordern Neuanfang

Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag fordern einen Neuanfang bei der Reform der Lehrerbildung. "Es war von Anfang an illusorisch, die neuen Lehramtsstudiengänge im Schweinsgalopp zum Wintersemester 2011/12 einzuführen. Unsere Warnungen haben sich bestätigt", erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE.
"Die Staatsregierung muss jetzt die Verschiebung nutzen und die Pläne gründlich überarbeiten. Wir brauchen einen Neuanfang."
Bereits im Januar hatten Vertreter der ausbildenden Universitäten gewarnt, dass die neuen Studiengänge bis Wintersemester 2011/12 nicht einzuführen sind. In einer öffentlichen Anhörung des Landtages auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hatten Wissenschaftler sowie Vertreter von Lehrern und Studierenden die Pläne der Staatsregierung zur Lehrerausbildung in Frage gestellt.
"Nach der überwiegenden Auffassung der Experten steuert die Staatsregierung mit ihren Lehrerbildungsplänen in die falsche Richtung", so der Hochschulpolitiker.
"Die Verkürzung des Grundschulstudiums widerspricht den Vereinbarungen der Kultusministerkonferenz. Demgegenüber ist eine Ausbildung nach Altersstufen statt nach Schularten die einzige Möglichkeit, auch zukünftig den Lehrernachwuchs für die Mittelschule zu sichern."
Ein entsprechender Antrag der Fraktion wird im Mai und Juni im Schulausschuss und Wissenschaftsausschuss behandelt.
"Ich fordere Wissenschaftsministerin Sabine von Schorlemer und Kultusminister Roland Wöller auf, die Lehrerbildungsreform auf eine gemeinsame Grundlage mit allen demokratischen Fraktionen und mit den Experten in den beteiligten Universitäten zu stellen. Unsere Vorschläge dazu liegen auf dem Tisch."