PM 2011-155: Drei Länder für Braunkohle – GRÜNE: So wird Innovationspotential verspielt
Zu den Meldungen, dass sich die Länder Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen gemeinsam in einem Schreiben an das Bundeskanzleramt für den Erhalt von Braunkohle als Energieträger stark gemacht haben, erklärt Antje Hermenau, Vorsitzende der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Mit diesem Denken wird Innovationspotential verspielt. Ministerpräsident Stanislaw Tillich sollte sich lieber für Investitionen in die zukunftsfähigen erneuerbaren Energien und nicht in die Braunkohle-Vergangenheit engagieren."
"Die CCS-Technologie, mit der die Klimaschädigung der Verbrennung der Kohle beendet werden sollte, rettet die Braunkohle nicht. Die Einführung dieser Technologie verschiebt sich auf frühestens 2025. In den 14 Jahren bis dahin wird sich die Stromerzeugung radikal verändern. Zudem sind die C02-Zertifikate für die Braunkohleverbrennung ab dem Jahr 2013 nicht mehr kostenlos."
"Wer verantwortliche Politik für die Menschen in der Lausitz und im Südraum Leipzig machen will, sollte ihnen nicht länger das Märchen von der ewigen Braunkohle erzählen. Die Regionen müssen auf ein geordnetes Auslaufen der Braunkohleverstromung in den nächsten zwanzig Jahren vorbereitet werden."
"Das sächsische Energiekonzept von 2004 ist Lichtjahre von der aktuellen Diskussion entfernt. Die SPD-GRÜNE-Koalition in Rheinland-Pfalz will bis zum Jahr 2030 100 Prozent des Stromverbrauchs im Land aus erneuerbaren Energien decken. Das sind Ziele denen Sachsen nacheifern sollte – insb. durch eine stärkere Windenergienutzung."
Hintergrund CCS:
Die CO2-Lagerstätten in Deutschland beschränken sich auf die Nordländer und reichen nicht einmal für 30 Jahre. Wegen des Gefahrenpotentials ist der Widerstand vor Ort gegen CO2-Einlagerungen enorm. Die CCS-Technologie verschlechtert den Wirkungsgrad und verteuert damit die Kohleverbrennung.