PM 2011-193: GRÜNE begrüßen Bundesprogramm zur Verbesserung der Berufschancen für Menschen mit Behinderungen
Zum Vorhaben der Bundesregierung im Rahmen des Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention 100 Millionen Euro zur Verbesserung der Berufschancen von Menschen mit Behinderungen einzusetzen, erklärt Elke Herrmann, behindertenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Ich begrüße es ausdrücklich, dass die Bundesregierung ein Programm auflegt, das es Menschen mit Behinderungen ermöglichen soll, im ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Schließlich handelt es sich um die einzige Gruppe, die bis jetzt noch nicht vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert hat und überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen ist."
"Nun sind FDP-Wirtschaftsminister Sven Morlok und CDU-Sozialministerin Christine Clauß gefragt, für eine zügige Umsetzung des Programms in Sachsen zu sorgen. Das Vorhaben muss zur Chefsache erklärt werden, um gemeinsam mit Trägern und Kammern praxistaugliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Anlaufschwierigkeiten wie beim Bildungspaket müssen vermieden werden."
"Als zukünftige Fachkräfte sind Menschen mit Behinderung bisher kaum betrachtet worden. Dabei könnten viele von ihnen gute Abschlüsse machen, wenn sie entsprechend gefördert werden. Die Bedingungen auf dem ersten Arbeitsmarkt müssen stärker auf diese Gruppe ausgerichtet werden, um ihnen mehr Chancen einzuräumen. Das Programm unterstreicht, wie notwendig ein gemeinsamer Schulbesuch aller Kinder verbunden mit individueller Förderung wäre."
Hintergrund:
Während im Zeitraum von April bis Mai dieses Jahres die Zahl der Arbeitslosen um 3,8 Prozent zurückging, sank der Anteil der Menschen mit Schwerbehinderungen ohne Arbeit nur um 1,7 Prozent. Im Jahresvergleich Mai 2010/Mai 2011 sind Menschen mit Schwerbehinderungen die einzige Gruppe, bei der der Anteil der Arbeitslosen nicht rückläufig war, sondern angestiegen ist. Insgesamt sank in diesem Zeitraum der Anteil der Arbeitslosen um 8,5 Prozent, bei arbeitslosen Schwerbehinderten ist der Anteil um 3,6 Prozent gestiegen. (Statistik der Bundesagentur für Arbeit)