PM 2011-260: Damit der Gast nicht auf der Strecke bleibt
Bereits 24 Prozent aller Sachsenurlauber entscheiden sich für einen Natururlaub, 18 Prozent für einen Aktivurlaub. Damit dieser Urlaub rundum stimmt, braucht man ein zuverlässiges Angebot an touristischen Wegen in den Regionen. Hier setzt ein Projekt der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag mit Unterstützung des Landestourismusverbandes Sachsen (LTV) an. Ziel ist es, Lösungsansätze für ein touristisch attraktives und ökologisch verträgliches Wegenetz in Sachsen zu entwickeln.
"Naturschutz und Naturnutzung müssen nicht in Konflikt stehen", ist Michael Weichert, wirtschaftspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion, überzeugt. "Die Menschen in den Regionen schätzen eine intakte Natur, brauchen aber gleichzeitig Arbeitsplätze und Perspektiven für ihre Zukunft. Mit 7,2 Mrd. Euro Umsatz im Jahr und schätzungsweise 217.000 Beschäftigten bietet dies der Tourismus in Sachsen."
In einem ersten Schritt untersuchte das Projekt deutschlandweit erfolgreiche Wegesysteme und Aktivangebote. Die Erfolgsfaktoren liegen dabei für Manfred Böhme, Direktor des LTV Sachsen, auf der Hand: "Gut beschildert, verbunden mit Attraktionen sowie guter Gastronomie – so müssen touristische Wege gestaltet sein. Wandern, Rad- und Skifahren nach Bedarf, und wenn die Beine schwer werden, die Möglichkeit zum Einstieg in Bus oder Bahn."
Im zweiten Schritt sollen nun am praktischen Beispiel, Schwächen und Optimierungspotenziale im sächsischen Wegenetz zu analysiert werden. Dafür wird ab sofort eine Modellregion gesucht:
"Am Beispiel der Modellregion möchten wir potenzielle Interessenkonflikte, die bei der Planung und Entwicklung neuer Wege auftreten, aufdecken und dazu beitragen, mögliche Konflikte – etwa zwischen Wandertourismus und Naturschutz – früh zu entschärfen", erläutert Weichert. "Der LTV Sachsen als tourismuspolitischer Dachverband ist mit seinem Engagement ein gutes Bindeglied zwischen den Akteuren."
Bewerben können sich ab sofort Kommunen, Landkreise, Tourismusvereine und -verbände sowie Regionalmanagements der ILE- und LEADER-Regionen in Sachsen. Einzige Bedingung: Die Region darf eine Gebietskulisse von zehn Gemeinden nicht überschreiten.
Die Spielregeln? In der Modellregion muss ein partnerschaftlich kooperativer Ansatz erkennbar sein, der alle relevanten Akteure berücksichtigt und in den Entscheidungsprozess einbindet. Zudem zählen das touristische Potenzial der Modellregion, die derzeitige Rolle des Natur- und Aktivtourismus sowie der Ist-Stand des touristischen Wegenetzes und dessen Beschilderung, zu den ausschlaggebenden Kriterien.
Für ihr Engagement winkt der Modellregion am Ende ein attraktiver Lohn: Ein auf die Region zugeschnittener Maßnahmenkatalog soll die Touristiker vor Ort künftig unterstützen, Naturschutzbelange stärker zu berücksichtigen und zugleich eine attraktive Lenkung von Besuchern und damit ein erfolgreiches Wegenetz zu entwickeln.
Die Bewerbungsunterlagen können ab sofort abgerufen werden und stehen auf der Website des LTV Sachsen (www.ltv-sachsen.de) sowie der Website der Fraktion (www.gruene-fraktion-sachsen.de) online. Bewerbungsschluss ist der 16. September 2011.