Datum: 04. November 2011

PM 2011-359: Klimawandel: Weltweiter CO2-Ausstoß 2010 auf Rekordhoch – Sachsen verschmutzt kräftig mit

Zur Studie des US-Energieministeriums, wonach der weltweite Ausstoß des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid 2010 ein Rekordhoch erreicht hat, erklärt Johannes Lichdi, klimapolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion in Sachsen:
"Weltweit steigen die CO2-Emissionen und Sachsen verschmutzt kräftig mit. Wenn Anfang 2012 das neue Kraftwerk in Boxberg ans Netz geht, erhöht das den CO2-Ausstoß in Sachsen um jährlich 4,5 Millionen Tonnen."
Schon jetzt liegen die CO2-Emissionen Sachsens bei 57 Millionen Tonnen pro Jahr. Knapp die Hälfte davon, mehr als 30 Millionen Tonen, stoßen die Braunkohlekraftwerke aus. Insgesamt sind das 13,4 Tonnen CO2 pro Einwohner.
"Auf den ersten Blick ist klar, mit dem Energieträger Braunkohle ist die zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels angestrebte rd. 1 Tonne pro Einwohner und Jahr unmöglich."  
"Leider hält das so genannte Klima- und Energieprogramm der Staatsminister Frank Kupfer (CDU) und Sven Morlok (FDP), dessen Entwurf in der vergangenen Woche vorgestellt worden ist, ohne jede klimapolitische Verantwortung am Braunkohleabbau fest."
"Die Pläne der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft, in Profen, Sachsen-Anhalt, ein neues Braunkohlekraftwerk zu erreichten, sind vor diesem Hintergrund ebenfalls völlig inakzeptabel."
Hintergrund:
Dem Bericht des US-Energieministeriums zufolge hat die Welt 2010 insgesamt 512 Millionen Tonnen mehr CO2 ausgestoßen als 2009. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent. Mit am stärksten für den Anstieg verantwortlich sind Indien und China, die immer mehr Kohlekraftwerke bauen. Allein die CO2-Emissionen, die durch die Verbrennung von Kohle entstehen, sind dem Bericht nach 2010 um acht Prozent gestiegen. Aber auch die verbesserte Wirtschaftslage ist mitverantwortlich. Lau Statistik ist China der Hauptverursacher von Treibhausgasen, gefolgt von den USA und Indien.
2007 hatten Mitarbeiter des Uno-Weltklimarats IPCC ihren letzten großen Sachstandsbericht vorgelegt. Bereits damals berechneten die Forscher vier verschiedene mögliche Szenarien für den weltweiten CO2-Ausstoß. Doch selbst die düsterste der vier Prognosen ist nunmehr übertroffen.