Datum: 01. Dezember 2011

PM 2011-396: Franken-Sachsen-Express: Halbierung des Bahnverkehrs auf dieser Strecke ist inakzeptabel

Die Ankündigung der Deutschen Bahn AG zum Fahrplanwechsel Anfang Dezember 2013 den stündlich verkehrenden Sachsen-Franken-Express einzustellen, ist ein verherrendes Signal für alle Südwestsachsen, empört sich Eva Jähnigen, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag.
"Eine Halbierung des Bahnverkehrs auf dieser Strecke ist für den Freistaat inakzeptabel. Trotz Verspätungen und technischer Probleme sind die Züge durchweg gut ausgelastet, teilweise sogar übervoll."
"Ministerpräsident Stanislaw Tillich muss jetzt gemeinsam mit dem Freistaat Bayern und der sächsischen Landes- und Kommunalpolitik bei DB-Chef Rüdiger Grube ununterbrochen auf der Matte stehen. Bürgermeister und Zweckverbände brauchen jede Unterstützung durch Sachsens Regierung und dürfen mit diesem Problem nicht allein gelassen werden."
"Diese Entwicklung hat Auswirkungen auf die unternehmerische Standortwahl. Für die Zukunft Westsachsens ist es entscheidend, dass die Bahnanbindung verbessert und nicht verschlechtert wird."
Hintergrund:
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Bei der Sachsen-Franken-Magistrale handelt es sich um eine Strecke, welche über ein Jahrhundert lang im Fernverkehr bedient wurde. Seit dem 10.12.2006 gibt es in Sachsen allerdings keinen Fernverkehr mehr. Damals wurden die sächsischen Kommunen mit dem Betrieb eines durch die DB organisierten eigenwirtschaftlichen Angebots mit Inter-Regio-Expressen beruhigt. Diesen Kompromiss will die Bahn jetzt aufkündigen.
In der Bundesrepublik Deutschland gibt es außer Chemnitz nirgends den Fall, dass ein Oberzentrum mit fast 250.000 Einwohnern nicht im Fernverkehr der DB AG angebunden ist.