PM 2012-016: Aktuelle Debatte zur EEG-Umlage: GRÜNE fordern die Staatsregierung zum Einsatz für den Erhalt der sächsischen Solarbranche auf
"Die Vorstöße von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) zu Quotierungen und Deckelungen sind energiepolitischer Nonsens. Das Gesetz zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG) hat sich als effizientestes und marktkonformes Förderprogramm für erneuerbar erzeugten Strom bewährt. Jetzt werden wirtschaftliche Erfolgsgeschichten, wie der Solarstandort Freiberg leichtfertig aufs Spiel gesetzt", kritisiert Johannes Lichdi, energiepolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion in Sachsen.
"Die sächsische Solarindustrie mit ihren bisher schon mehr als 5.400 Arbeitsplätzen ist eine der zukunftsfähigen Schlüsselbranchen der heimischen Wirtschaft. Die sächsische Regierung sollte gemeinsam mit Thüringen und Sachsen-Anhalt die Solarvalley-Initiative stärken und auf Bundesebene Druck machen anstatt die Solarindustrie als Kostentreiber darzustellen."
"Nicht nur die Solar-Standorte Freiberg, Dresden, Chemnitz und Leipzig sind durch die unsägliche Dauerdiskussion über das Gesetz zur Förderung der Erneuerbaren Energien (EEG) betroffen", erklärt Johannes Lichdi. "In ihrer Existenz bedroht werden auch die mehr als 120 sächsischen PV-Installationsbetriebe sowie Elektromeister, Heizungsbauer, Dachdecker, Ingenieurbüros, Bürgerinitiativen und Solarparkbetreiber, die ihre Aufträge teilweise oder gänzlich rund um die Photovoltaik abwickeln."
Hintergrund:
Mit dem EEG konnte ein Zuwachs der Erneuerbaren Energien von einem Anteil an der Stromerzeugung von 4,7 Prozent 1998 auf 20 Prozent im Jahr 2011 erreicht werden. Windstrom an Land ist heute mit 6-8 ct/kWh kaum teurer als der fossile Mix, beim Solarstrom sind die Erzeugungskosten seit 2004 bereits um über die Hälfte (auf ca. 25 ct/kWh) gesunken. Durch die erneuerbaren Energien wird der Strompreis an der Börse um 0,5 Prozent nach unten gedrückt, davon profitiert insbesondere die Industrie.