Datum: 10. Februar 2012

PM 2012-043: Innenausschuss zum „Heim-TüV“: Staatsregierung will an menschenunwürdiger Unterbringung festhalten

"Dass die Staatsregierung trotz vielerorts menschenunwürdiger Zustände in den Asylbewerberheimen generell an der Heimunterbringung Asylsuchender festhalten will, zeigt, dass wir noch meilenweit von einer ehrlichen Willkommenskultur entfernt sind" , erklärt Elke Herrmann, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, anlässlich der heute im Innenausschuss  des Sächsischen Landtags vorgestellten Initiative "Heim-TÜV" des Sächsischen Ausländerbeauftragten Martin Gillo (CDU).
"Unser Ziel sollte eine gänzlich dezentrale Unterbringung von Asylsuchenden in den reichlich vorhandenen freien Wohnungen sein", fordert Herrmann. "Das ist förderlich für die Integration und Akzeptanz. Asylbewerberheime in baufälligen Kasernen, fernab von Infrastruktur und Integrationsgelegenheiten müssen der Vergangenheit angehören."
"Endlich sind die Lebensbedingungen in den sächsischen Asylbewerberheimen überprüft worden. Seit Jahren bemängeln in der Flüchtlingsarbeit tätige Vereine und Initiativen, die zum Teil katastrophalen Zustände in den Heimen. Bislang hat das die Verantwortlichen jedoch wenig interessiert", so Herrmann.

Hintergrund:
In Sachsen gibt es zur Zeit 30 Gemeinschaftsunterkünfte, in denen zum 31. Dezember 2011 3333 Asylsuchende und sogenannte Geduldete untergebracht sind.