Datum: 27. Februar 2012

PM 2012-056: Kein Schnellschuss auf Kosten der Beschäftigten und der Studierenden

Zu den Überlegungen im Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, den deutlich höher als erwartet ausfallenden Studierendenzahlen mit der Schaffung befristeter Stellen an den Hochschulen beizukommen, erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, Parlamentarischer Geschäftsführer und hochschulpolitischer Sprecher der Fraktion GRÜNE im Sächsischen Landtag:
"Der vorgeschlagene Weg ist widersinnig und ohne jeglichen Mut. Statt die vielen Studienanfänger als Chance zu begreifen und den für 2013-2015 avisierten Stellenabbau zu stoppen, will Ministerin von Schorlemer mit zusätzlichen befristeten Lehrkräften die schlimmsten Engpässe überwinden."
"Ein solcher Ausbau befristeter Arbeitsverhältnisse verschlimmert die Prekarisierung der Wissenschaft an den sächsischen Hochschulen, da den so Beschäftigten jede Perspektive und Sicherheit fehlt. Zugleich wird das Ziel der Qualitätssicherung in der Lehre verfehlt. Den Studierenden bringt es nichts, wenn zwar die Vorlesungen ohne Bezug zur aktuellen Forschung an der Hochschule abgesichert sind, der Lehrbeauftragte dann aber am Ende des Semesters wieder verschwindet und Hausarbeiten nicht betreut werden können."
"Alle Signale deuten darauf hin, dass das derzeitige Allzeithoch an Studienanfängern dauerhaft erhöhte Studierendenzahlen zur Folge haben wird. Deshalb wird sich die GRÜNE-Fraktion weiterhin dafür einsetzen, dass die jetzt vorhandenen Stellen erhalten bleiben und der von uns eingebrachte Vorschlag eines Stellenpools für besonders belastete Hochschulen Gehör findet."