Datum: 01. März 2012

PM 2012-061: GRÜNE: Ministerpräsident Tillich muss sich wie seine Kollegen in Thüringen und Sachsen-Anhalt schützend vor die sächsische Solarindustrie stellen

Die Folgen der geplanten Zusatzabsenkungen der Bundesregierung werden auch die sächsische Solarindustrie und ihre rund 6500 Beschäftigten zu spüren bekommen. In einer gemeinsamen Pressekonferenz forderten Johannes Lichdi, energiepolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, Tilo Holzbrecher, Betriebsratsvorsitzender der Solarwatt AG und Andreas Wünsche, Vorstand der SBW Sachsensolar AG Dresden, die Staatsregierung zum Handeln auf.
"Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) muss sich endlich seinen Kollegen in Thüringen und Sachsen-Anhalt anschließen und sich für die sächsische Solarindustrie in Berlin engagieren. Die sächsische Solarbranche braucht Unterstützer mit Rückgrat und nicht nur Sektglashalter bei Fabrikeröffnungen", fordert Lichdi.
Tilo Holzbrecher, Solarwatt AG ergänzt: "Ministerpräsident Tillich hat bei uns im vergangenem Jahr voller Stolz eine neue Fertigungsanlage eröffnet. Jetzt erwarten wir von ihm, dass er sich in Berlin für uns einsetzt. Die Solarbranche befürchtet nach den neuesten Beschlüssen zur weiteren Kürzung der Solarförderung eine Pleitewelle in Deutschland. In der vergangenen Woche sollten 80 neue Leiharbeiter bei uns anfangen, diese mussten gleich wieder nach Hause geschickt werden."
Aus der Sicht eines mittelständischen Unternehmens, das sich auf Installation und Planung von Solaranlagen spezialisiert hat, berichtet Andreas Wünsche, Vorstand der SBW Sachsensolar AG Dresden: "Alle Aufträge nach dem 9. März sind weg. Das ist ein Auftragsrückgang von 70 Prozent. Wir wissen nicht, was nach dem 9. März kommt. Im Vertrauen auf die Politik haben wir 2011 ein neues Betriebsgelände gebaut und eine Million Euro investiert. Jetzt mussten wir weitere Investitionen in Höhe von 750.000 Euro stoppen."
Die GRÜNE-Fraktion fordert daher in einem Antrag, der am Donnerstag, 8. März als Tagesordnungspunkt 6 im Plenum verhandelt wird, die Staatsregierung zum öffentlichen Einsatz für die sächsische Solarbranche auf.
» Antrag "Existenzgefährdende Kürzung der Solarförderung verhindern – Sächsische Solarindustrie erhalten" (Drs. 5/8391)