Datum: 10. April 2012

PM 2012-114: GRÜNE: Meister Lampe macht sich rar in sächsischen Feldern

Manches ist in Sachsen auch zu Ostern schwer zu finden. Zum Beispiel Hasen. Nicht die goldglänzenden mit Folie drumherum und Glöckchenhalsband, nein, die richtigen Feldhasen. Meister Lampe hat sich rar gemacht in den heimischen Feldern.
Verantwortlich hierfür ist eine von der sächsischen Staatsregierung geförderte industrielle Landwirtschaftspolitik.
Die Landtagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN fordert die Landesregierung zum Umsteuern in der Agrarpolitik auf. "Klare Rahmenbedingungen sind erforderlich, um all den althergebrachten Ackerwildkräutern, den Vögeln der Feldflur und den bunten Wiesenblumen wieder Entfaltungsmöglichkeiten zu geben", erklärt Johannes Lichdi, naturschutzpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion.
"Im bundesdeutschen Durchschnitt hoppeln noch rund 23 Hasen über hundert Hektar, in Sachsen sind es gerademal noch drei. Mit Pestiziden belastete Raps- und Maismonokulturen bedecken immer größere Flächen. Bereits ab Mai, und dann im Abstand weniger Wochen immer wieder, mähen große Maschinen das inzwischen artenarme Grünland, ohne Rücksicht auf die Nester der Bodenbrüter. Feldraine, offene Säume am Waldesrand und sonstige Rückzugsräume der ‚biologischen Vielfalt‘ verschwinden. Junge Feldhasen haben unter solchen Bedingungen nur geringe Überlebenschancen."