PM 2012-117: Solaranlagen: Kein gutes Vorbild – Sachsen nutzt seine Dächer kaum zur Energiegewinnung
"Sachsen ist kein Vorbild bei der Dachnutzung für Solaranlagen", stellt Gisela Kallenbach, baupolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion, nach den Antworten der Staatsregierung auf ihre Kleine Anfrage zu Anzahl und Umfang der Solaranlagen auf den Dächern des Freistaates Sachsen, fest.
"Entgegen der Reden von Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) ist der Freistaat nicht Vorreiter, sondern hält die Rote Laterne im Bereich der Erneuerbaren Energien. Der Freistaat hat von seinen 4.300 Gebäuden auf 35 Gebäuden Solaranlagen installiert. Ein reichliches Drittel davon sind Bürgersolaranlagen. Damit sind auf deutlich weniger als einem Prozent der Gebäude des Freistaates Solaranlagen installiert", kommentiert die Abgeordnete.
"Damit liegt die Staatsregierung noch hinter der Quote sächsischer Kommunen. Allein in Dresden sind bereits 21 Solaranlagen auf den dortigen kommunalen Dächern installiert."
"Sachsen hat sich verpflichtet den Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch in Sachsen bis zum Jahr 2020 auf mindestens ein Drittel zu erhöhen. Im Energie- und Klimaprogramm Sachsen geht die Staatsregierung davon aus, dass die Stromerzeugung mit Photovoltaik-Anlagen innerhalb von zehn Jahren von ca. 400 Gigawattstunde pro Jahr (GWh/a) auf eine Größenordnung von 1.700 GWh/a erhöht werden kann."
"Allein der Freistaat verweigert die Vorreiterrolle gegenüber seinen Bürgern:
Dieses schon mehr als bescheidene Ziel wird offensichtlich nicht durch eine Offensive für Solaranlagen auf den Dächern des Freistaates flankiert. Insgesamt existieren für gerade einmal 20 weitere Dächer der 4.300 Gebäude Planungen um darauf Solaranlagen zu installieren. Für ein angeblich technologisch führendes Bundesland wie Sachsen ist das ein unbefriedigendes Ergebnis.
Hintergrund:
Der Freistaat Sachsen ist im Besitz von rund 4.300 Gebäuden mit insgesamt 5.200 Baukörpern.
Der Gesamtausstoß an Treibhausgasen in der EU soll nach geltender Rechtslage bis 2020 um 20 Prozent gegenüber dem Basisjahr 1990 gesenkt werden. Das größte Potenzial zur Reduktion der CO²-Emissionen steckt dabei im Gebäudebereich. Immerhin knapp 40 Prozent der Gesamtenergie werden hier noch verbraucht.
» Kleine Anfrage: Solaranlagen auf den Dächern des Freistaates Sachsen (Drs 5/8444)
» Kleine Anfrage: Energetischer Sanierungsstand der sächsischen Liegenschaften (Drs 5/7746)
» Anfrage Stadtrat Dresden:Solarförderung in Dresden (PDF)