Datum: 19. April 2012

PM 2012-126: Ministerpräsident muss die Bahn in die Pflicht nehmen

Zu den Aussagen von Bahnchef Rüdiger Grube über die Zukunft der Sachsen-Franken-Magistrale erklärt Eva Jähnigen, verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion:
"Zuerst hat die Bahn Sachsen von Fernverkehr auf der Strecke abgeschnitten, nun droht sie mit der Einstellung der eigenwirtschaftlichen Regional-Express-Verbindungen. Sachsen bekommt damit die Quittung für sein windelweiches Verhandeln mit dem Bahnkonzern. Statt vehement sächsische Interessen gegenüber der Bahn zu vertreten, steckt die Regierung seit Jahren den Kopf in den Sand und vertraut auf das Prinzip Hoffnung."
"Ich erwarte von Ministerpräsident Stanislaw Tillich, dass er jetzt gemeinsam mit Bayern Flagge zeigt und die Bahn in die Pflicht nimmt. Der Bahngipfel am 7. Juni in Chemnitz bietet dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit."

Hintergrund:
Ab Dezember 2013 droht durch die Bahn der Wegfall der eigenwirtschaftlichen zweistündigen Verbindung Dresden–Chemnitz–Plauen–Hof–Nürnberg. Damit würde die DB das mit dem Auslaufen des Fernverkehrs vor fünf Jahren zugesagte Trostpflaster entfernen. Ersatz durch bestellte Leistungen soll nach Grubes Vorstellungen der Freistaat leisten.