PM 2012-128: Arbeitsminister Morlok darf sich nicht länger gegen Mindestlohn sperren
Zu den heutigen Berichten der Sächsischen Zeitung, dass Sachsens Firmen 10.000 neue Arbeitsplätze planen, gleichzeitig aber viele Beschäftigte nicht von ihrem Lohn allein leben können, erklärt Miro Jennerjahn, arbeitsmarktpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion:
"Besser hätte man das Dilemma des sächsischen Arbeitsmarktes nicht sichtbar machen können. Wir freuen uns natürlich über die angekündigten Stellen. Aber so lange ein beträchtlicher Teil dieses ‚Jobwunders‘ auf prekären Beschäftigungsverhältnissen beruht, ist diese Freude nur verhalten. Wenn allein in Dresden rund 39.000 Menschen trotz Arbeit Hilfe vom Amt brauchen, ist das ein Skandal. Abhilfe würde der bereits im grünen Vergabegesetz geforderte Mindestlohn von 8,50 Euro schaffen. Gegen diesen sperrt sich die Staatsregierung jedoch vehement."
"Ihre Arbeitsmarktpolitik, insbesondere ist hier FDP-Arbeitsminister Sven Morlok angesprochen, läuft dagegen immer noch nach dem Motto ‚Der Markt wird’s schon richten‘. Jüngstes Beispiel von Morloks Versagen ist die ‚Fachkräftestrategie 2020‘ des Freistaates Sachsen. Auf den mickrigen 14 Seiten Text fehlt eine fundierte Problemanalyse völlig. Das Thema Niedriglöhne kommt zum Beispiel gar nicht vor.
"So lange sich Sachsen selbst als Niedriglohnstandort bewirbt, werden wir weder Fachkräfte anziehen noch die hiesigen auf Dauer halten können. Da hilft auch die Ausbildung überdurchschnittlich vieler Ingenieure nichts, die nach dem Studium aufgrund attraktiverer Arbeitsbedingungen anderswo Sachsen verlassen."