Datum: 02. Juni 2012

PM 2012-176: Lehramtsausbildung braucht Verlässlichkeit – keine Lösungen auf den letzten Drücker

Wie aus der Freien Presse bekannt geworden ist, haben sich Wissenschafts-, Kultus- und Finanzministerium endlich auf die konkrete Umsetzung des "Bildungspakets 2020" verständigt und festgelegt, wie die Universität Leipzig und die Technische Universität Dresden den Anteil an Lehramtsabsolventen auf 1.700 pro Jahr steigern sollen.

Hierzu erklärt Dr.Karl-Heinz Gerstenberg, hochschulpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion:

"Wir hätten diese Ankündigung bereits vor Monaten gebraucht und haben immer wieder die rasche Umsetzung des noch im Dezember 2011 beschlossenen ‚Bildungspakets 2020’gefordert. Nun, ein halbes Jahr später, liefert die Landesregierung endlich. Viel zu spät, denn erst jetzt können die Einstellungsverfahren für die neuen Stellen eingeleitet werden, während die Bewerbungsfristen für die Studierenden für das Wintersemester 2012/13 bereits angelaufen sind. Abgesehen davon liegt noch immer keine Lehramtsprüfungsordnung für das neue Staatsexamen vor. Dementsprechend können auch keine Studiendokumente erstellt werden. Fazit: Wir steuern auf einen völligchaotischen Semesterbeginn in der Lehramtsausbildung zu."

Annekathrin Giegengack, bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Fraktion ergänzt: "Es entsteht immer stärker der Eindruck, dass die Staatsregierung nur noch damit beschäftigt ist, die schlimmsten Brandherde beim Lehrermangel auf den letzten Drücker zu löschen, damit nicht das ganze Haus abbrennt. Wir haben dies zuletzt bei den mühsam zusammengeklaubten neuen Lehrerstellen für das kommende Schuljahr gesehen. Jetzt ist es die viel zu späte Umsetzung des ‚Bildungspakets 2020‘ in der Lehramtsausbildung. Es fehlt der Staatsregierung ganz einfach an einem tragfähigem, ganzheitlichen Konzept."