Datum: 24. Juli 2012

PM 2012-240: Mehr Einbürgerung gehört zur Willkommenskultur

Zu den leicht ansteigenden Einbürgerungszahlen in Sachsen erklärt Elke Herrmann, migrationspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

"Ich freue mich, dass die Zahl der Einbürgerungen zugenommen hat. Denn Einbürgerung gehört zur Willkommenskultur. Die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft ist derzeit das einzige Mittel, um an demokratischen Prozessen teilhaben zu können wie etwa das uneingeschränkte aktive und passive Wahlrecht. Darum sollten wir uns mit dem leichten Anstieg nicht zufriedengeben. Die Hürden auf dem Weg zu einer Einbürgerung, die Migranten und Migrantinnen davon abhalten, in Sachsen einen Antrag zu stellen, müssen beseitigt werden. Dazu zählen die bessere Anrechnung von bereits in Deutschland verbrachter Lebenszeit sowie die stärkere Hinnahme von Mehrstaatlichkeit."

"Das Klima in Sachsens Politik gegenüber Zuwanderung hat sich in den letzten Jahren verbessert. Weitere Signale an die Zuwanderer müssen folgen: Herzlich Willkommen! Wir sind offen und interessiert! Die betreffenden Menschen sollten eingeladen werden, Anträge auf Einbürgerung zu stellen. Sie müssen das Gefühl bekommen, dass sie erwünscht sind. Berichte aus Beratungsstellen, dass die Ansicht weit verbreitet ist – ‚Es hat eh keinen Zweck einen Antrag zu stellen, die wollen mich sowieso nicht und außerdem muss ich dann jahrelang warten, bevor mein Antrag beschieden ist.‘ –  sollten schnell der Vergangenheit angehören. Ziel muss es sein, Einbürgerungen zu ermöglichen und nicht zu verhindern. Dazu gehört, aktiv für Einbürgerung zu werben."