PM 2012-348: In Sachsen scheint Generalamnesie zu herrschen
Zur Zeugenvernehmung von Horst Wawrzynski im NSU-Untersuchungsausschuss erklärt Miro Jennerjahn, Obmann der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
„In Sachsen scheinen bezüglich der Ermittlungen gegen das Terrortrio alle leitenden Beamten an Generalamnesie zu leiden. Herr Wawrzynski, im Jahr 2000 Leiter des Polizeipräsidiums Chemnitz, jedenfalls konnte sich heute weder an den Einsatz des unter seiner Aufsicht stehenden Mobilen Einsatzkommandos (MEK) erinnern, noch an eine in seinem Haus am 25.9.2000 stattgefundene Besprechung mit dem Landesamt für Verfassungsschutz.“
„Während der am Morgen im Ausschuss vernommene Zeuge Merten sehr gut vorbereitet über die Ermittlungen zu den Banküberfällen berichte, war dem Zeugen Wawrzynski ’nichts erinnerlich‘.“
„Wawrzynski war sichtlich bemüht, die Verantwortung auf Thüringen abzuschieben. Er ist damit treuer Vasall seines Dienstherrn.“ so Jennerjahn.
Hintergrund:
Der Schäfer-Bericht erwähnt die Besprechung in Chemnitz auf Seite 119.
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