Datum: 06. Dezember 2012

PM 2012-395: GRÜNE kritisieren Veranstaltung zur ‚Homo-Heilung‘ in Pausa

Zu der Veranstaltung ‚Homosexualität verstehen – Christen bedenken ein brisantes Thema‘ in einer Einrichtung der Diakonie Sachsen in Pausa (Vogtland), siehe Bericht in der LVZ/DNN vom Mittwoch, erklärt Eva Jähnigen, innenpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

"Als evangelische Christin bin ich schockiert und verärgert, dass in einer Einrichtung der Diakonie Sachsen eine Veranstaltung stattfinden kann, in der ein vorurteilsbehaftetes, medizinisch überholtes Verständnis von Homosexualität dargestellt wird. Diese Haltung ist Betroffenen gegenüber diskriminierend."

"Die einschlägig bekannte Referentin lehnt gleichgeschlechtliche Liebe auf Basis eines biologistischem und theologisch hoch umstrittenem Menschenbild ebenso ab wie das seit 2006 in der Bundesrepublik geltende allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und das Recht der Eingetragenen Lebenspartnerschaft. Das muss den Veranstaltern vom Akademiker SMD klar gewesen sein."

"Dieser bedauerliche Vorfall zeigt, dass auch innerhalb kirchlicher Einrichtungen meiner eigenen Kirche noch viel Weiterbildung erforderlich ist. Immerhin wurde Homosexualität bereits seit etlichen Jahren von der Krankheitsliste der WHO gestrichen."

"Durch diesen Vorfall wird wieder einmal deutlich: Sachsen braucht einen Aktionsplan gegen Homophobie und Beratung in Sachen Antidiskriminierung. Sozialministerin Christine Clauß muss hier endlich tätig werden. Das Beispiel des Bundeslandes Rheinland–Pfalz zeigt, dass solche Programme gut angenommen und ein Meilenstein für Weltoffenheit werden können. Ich fordere die Kolleginnen und Kollegen aus den Fraktionen der CDU und der FDP auf, ihre bisherigen Ablehnungen unserer diesbezüglichen Vorschläge zu überdenken."

"Aus christlicher Überzeugung trete ich für die Gleichbehandlung von Menschen aller sexuellen Identitäten ein. Immerhin ist die Erkenntnis, dass Homosexualität keine Abnormität oder gar Krankheit ist, in der Mitte der Gesellschaft angekommen, auch wenn die gebotene Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen in Sachsen politisch von der CDU immer noch ausgebremst wird."

"Frauen lieben auch Frauen. Männer lieben auch Männer. Ich glaube, dass das auch Gott gewollt hat", so Jähnigens Erwiderung zum gestrigen Redebeitrag von CDU-Fraktionschef Steffen Flath zur Gleichstellung von Homosexuellen auf dem CDU-Parteitag.
 

Hintergrund:
Die Referentin Christl Vonhold lehnt gleichgeschlechtliche Liebe auf Basis eines biologistischem und theologisch hoch umstrittenem Menschenbild ebenso ab wie das seit 2006 in der Bundesrepublik geltende Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und das Recht der eingetragenen Lebenspartnerschaft.
Informationen dazu finden Sie hier…

» GRÜNER Antrag für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft und eine diskriminierungsfreie Verwaltung in Sachsen (Drs. 5/8109)

» Grüner Entschließungsantrag zum Aktionsplan gegen Homophobie (Drs. 5/5917)

Weitere grüne Initiativen zum Thema finden Sie hier…