Datum: 15. April 2013

PM 2013-105: Abfall-Untersuchungsausschuss – GRÜNE: Erhebliche Mengen aus Italien importierten Siedlungsabfalls wurden unbehandelt deponiert

Zur heutigen Zeugenvernehmung des ehemaligen Mitarbeiters der Westsächsischen Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft mbH (WEV) Cröbern, Frank Lehmann, vor dem Abfall-Untersuchungsausschuss des Sächsischen Landtags erklärt Johannes Lichdi, Obmann der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Ausschuss:

"Der Zeuge Lehmann bestätigte, dass der in den Jahren 2007 und 2008 aus Italien importierte Siedlungsabfall entgegen den Lieferbedingungen nicht vorsortiert war. Erhebliche Mengen seien nicht durch die biologische Abfallbehandlung (Intensiv- und Nachrotte) in Cröbern (Landkreis Leipzig) bearbeitet, sondern unmittelbar auf die dortige Deponie gefahren worden. Zudem sei aus Italien eine undefinierbare schwarz-braun glitzernde organische Masse namens ‚das Schwarze‘ als Siedlungsabfall geliefert worden."

"Die von Herrn Lehmann beschriebenen Vorgänge sind rechtswidrig. Sie bestätigen, dass die WEV mit der Abnahme und Verarbeitung des Italienmülls überfordert war. Offensichtlich nahm die Geschäftsführung diese Missstände in Kauf, um das lukrative Italiengeschäft nicht platzen zu lassen."

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