Datum: 16. Januar 2013

PM 2013-14: Über 1.000 Besucher bei Diskussionen zum Film „Blut muss fließen – Rechtsrock in Sachsen“ in Leipzig und Dresden

Über 1.000 Besucherinnen und Besucher haben an den vergangenen zwei Tagen an den Diskussionen zum Film "Blut muss fließen – Rechtsrock in Sachsen" in Leipzig und Dresden teilgenommen.
Um den Besucheransturm zu bewältigen, mussten Sonderveranstaltungen organisiert werden. Die Diskussionen endeten erst am frühen Morgen.

Zur Motivation, trotz widriger Umstände den Film fertigzustellen, erklärt Filmemacher Peter Ohlendorf:
"Wir wollen mit dem Film auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam machen, das bis heute unterschätzt wird. Nämlich, dass junge Leute bis tief in die bürgerliche Gesellschaft hinein, rechtsextreme Musik hören. Darauf aufmerksam zu machen ist unser Ziel. Gleichzeitig wollen wir damit auch die Menschen vor Ort stärken, die sich seit Jahren bemühen, Dominanzbestrebungen von Neonazis entgegenzutreten, oft auch unter hohem persönlichem Risiko. Wir wollen mit dem Film versuchen, eine Brücke zu schlagen, über alle politischen Differenzen hinweg und dazu aufrufen, sich auf eine Gemeinsamkeit zu besinnen: Wir wollen hier keine Nazis!"

Miro Jennerjahn, Landtagsabgeordneter und Rechtsextremismusexperte der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Ich wollte, dass der Film in Sachsen gesehen und diskutiert wird, weil er sehr eindrücklich die Bedeutung des Blood&Honour-Netzwerks innerhalb der rechtsextremen Szene zeigt. Von sächsischen Behörden lange Zeit als bloße Konzertorganisations-Struktur verkannt, hat sich in den letzten Monaten gezeigt, dass die sächsischen Unterstützer des so genannten ‚Nationalsozialistischen Untergrunds‘ eine Vergangenheit bei Blood&Honour haben. Musik ist eine Einstiegsdroge in die rechtsextreme Szene und wurde und wird von Blood&Honour bewusst zur Ideologisierung und Radikalisierung eingesetzt. Der Film öffnet den Blick für diese Zusammenhänge."

Ohlendorf und Jennerjahn: "Spannend für uns ist zudem, mit dem Film in den kommenden Tagen in die Gegenden zurückzukehren, in denen auch Aufnahmen für den Film entstanden sind. Bautzen und Wurzen stehen dabei stellvertretend für viele Regionen in Sachsen und bundesweit. Dadurch entsteht eine unmittelbare Betroffenheit der Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Film purzelt förmlich von der Leinwand in den Raum hinein."
Hintergrund:
» Informationen zum Film "Blut muss fließen" Der Film lief am 14. und 15. Januar im Rahmen der Veranstaltungsreihe der GRÜNEN-Fraktion "Blut muss fließen – Rechtsrock in Sachsen" in Leipzig und Dresden mit außerordentlich hoher Resonanz. In Leipzig sahen und diskutierten rund 600 Menschen den Film, in Dresden waren es 430 Besucher.
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Weitere Aufführungsorte sind am 16.1. Meißen und Bautzen, am 17.1. Döbeln und Chemnitz und am 18.1. Wurzen.