PM 2013-180: GRÜNE kritisieren Einführung der „Oberschule“ als kontraproduktiv
Annekathrin Giegengack, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, erklärt zur geplanten Umbenennung der Mittelschule in Oberschule:
"Mit den sogenannten Praxisberatern sollen die Schüler optimal auf die Zusammenarbeit mit den Berufsberatern vorbereitet werden. Das heißt, die Schüler bekommen eine Beratung für eine Beratung. Anstatt die Hausaufgaben im Bereich Berufsvorbereitung an der Mittelschule zu machen, treibt die Ministerin mit den Praxisberatern eine neue Sau durchs Dorf. Die Schulen werden sich bedanken."
"Was bei der Oberschule als Erfolg gefeiert wird, flächendeckende Einführung der zweiten Fremdsprache und Leistungsgruppen, bedeutet für viele Schüler eine starke Mehrbelastung. Die Stundentafel wurde um insgesamt fünf Wochenstunden erhöht. Die Zehn- und Elfjährigen sind jetzt bei einer 36 Stundenwoche angelangt und müssen nachmittags noch Hausaufgaben erledigen. Das halte ich für eine völlig falsche Entwicklung."
"Von den ursprünglichen Plänen der FDP für längeres gemeinsames Lernen ist wenig übrig geblieben. Auch die Leute aus den eigenen Reihen sind von der Oberschule wenig begeistert, wie Presseberichte über klagende Bürgermeister aus dem Raum Erzgebirge zeigen. Die Kommunen werden auf den Kosten für das neue Label sitzen bleiben. Es ist höchst bedauerlich, dass sich die CDU für dieses Theater nicht zu schade ist, nur um den kleinen Koalitionspartner bei Laune zu halten."