Datum: 09. Juli 2013

PM 2013-183: Vergleichbare Schulabschlüsse – Vergesst die Mittelschulen nicht!

Auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN diskutiert am Donnerstag der Sächsische Landtag die Forderung nach bundesweit vergleichbaren Schulabschlüssen. Dabei soll nicht nur die Vergleichbarkeit der Abiturprüfungen verbessert werden sondern auch Hauptschulprüfungen und Abschlüsse der mittleren Reife sollen durch ähnliche Aufgaben angeglichen werden.
"Das Votum ist eindeutig: Mehr als 75 Prozent der Bevölkerung unterstützen die Idee einheitlicher Abschlussprüfungen in allen Bundesländern", sagt Annekathrin Giegengack, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion.
"Bildungspolitik hat, bei allen Unterschieden zwischen den Ländern, immer auch eine bundesweite Dimension. Den Eltern ist die Kleinstaaterei nicht länger zu vermitteln."
"So sehr wir die Einigung der Kultusministerkonferenz (KMK) zu einem länderübergreifenden Aufgabenpool für die Abiturprüfungen in ausgewählten Fächern ab dem Schuljahr 2016/2017 begrüßen, sie kann nur der Anfang sein. Mehr als die Hälfte der sächsischen Schülerinnen und Schüler besucht nicht das Gymnasium, sondern streben an den Mittelschulen einen Haupt- oder Realschulabschluss an. Auch für diese Abschlüsse muss die Vergleichbarkeit erhöht werden."
"Wir fordern mit unserem Antrag neben einem Bericht zum Stand der Verhandlungen mit anderen Bundesländern mehr Engagement des Freistaats bei der besseren Vergleichbarkeit aller drei Abschlüsse. Dies stellt nicht den Bildungsföderalismus in Frage, sondern sichert die Gleichrangigkeit der Prüfungen und Abschlüsse. Hier muss Sachsen ein deutliches Signal setzen."
› GRÜNER Antrag Vergleichbare Schulabschlüsse in ganz Deutschland schaffen (Drs. 5/5782)

Hintergrund:
CDU- und FDP-Fraktion nutzen den von der GRÜNEN-Fraktion beantragten Tagesordnungspunkt, um ihren Antrag zum Thema ebenso behandeln zu lassen.
Die in der Pressemitteilung erwähnte Zustimmung von 75 Prozent der Bevölkerung für die Idee einheitlicher Abschlussprüfungen in allen Bundesländern ist der Studie ‚Schul- und Bildungspolitik in Deutschland 2011‚ des Allensbacher Instituts für Demoskopie entnommen.
Laut Einigung der Kultusministerkonferenz wird für die Abiturprüfungen ab dem Schuljahr 2016/2017 ein länderübergreifender Aufgabenpool in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch angeboten.