PM 2013-196: Rückzug von Vattenfall aus Deutschland?
Zum angekündigten Rückzug von Vattenfall aus Deutschland erklärt Johannes Lichdi, klima- und energiepolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion im Sächsischen Landtag:
"Wenn sich Vattenfall aus Deutschland zurückzieht, braucht der schwedische Staatskonzern auch keine zusätzlichen Tagebaue in der Lausitz. Für Nochten II fehlt es damit an der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit. Eine Weiterführung der Pläne zur Vertreibung der Menschen, nur um Vattenfall einen höheren Verkaufserlös zu ermöglichen, ist pervers. Solange unklar ist, was mit den Braunkohlekraftwerken von Vattenfall wird, muss es ein Moratorium für die Genehmigung neuer Tagebau geben!"
"Die bereits genehmigten Tagebaue reichen bis nach 2040. Wenn zusätzliche Kohle gar nicht gebraucht wird, ist es völlig unnötig, jetzt drei Dörfer zu zerstören und mehr als 1.500 Menschen ihrer Heimat zu berauben."
Hintergrund:
Vattenfall hat angekündigt, den Konzern in zwei rechtlich selbständige Einheiten aufzuspalten: Vattenfall Nordic (Skandinavien) und Vattenfall Continental Europe/UK.
Dies dürfte der erste Schritt zum Verkauf von Vattenfall Continental Europe/UK sein, da die Strategie des schwedischen Staates als Eigentümer darauf gerichtet ist, Vattenfall zu einem skandinavischen Regionalversorger auf der Basis Erneuerbarer Energien zu entwickeln.