PM 2013-229: Bahnlärm in Coswig – Schwarz-Gelb vertröstet, verschleiert und verzögert
In der Antwort auf schriftliche Fragen des Bundestagsabgeordneten Stephan Kühn (GRÜNE) zum Schutz vor Bahnlärm in Coswig muss die Bundesregierung eingestehen, dass es in absehbarer Zeit keine Unterstützung gebe wird. Dazu erklären Eva Jähnigen, verkehrspolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion und Stephan Kühn, verkehrspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Bundestagsfraktion:
"Die Bundesregierung leistet mit ihrer Antwort einen Offenbarungseid. Damit zeigt sich, dass die Aussagen des Parlamentarischen Staatssekretärs im Verkehrsministerium Jan Mücke (FDP) und von Bundesminister Thomas de Maizière (CDU) nach dem Besuch des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestags im Frühjahr nur eine kurze Halbwertszeit hatten. Damals hatten beide Abgeordnete große Hoffnungen geweckt, dass der Bau einer zweiten Lärmschutzwand am Fachkrankenhaus in Coswig möglich sei. Jetzt verweist das Verkehrsministerium auf die niedrige Priorität, die der zu sanierende Abschnitt im bundesweiten Vergleich hat. Mit anderen Worten: Weitere Investitionen in den Schutz vor Bahnlärm in Coswig wurden auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben."
"Die Bundesregierung kennt noch nicht einmal die Probleme vor Ort. Gefragt nach dem Gutachten, das vom Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) angefertigt wurde und das eine Diskrepanz zwischen den errechneten Lärmwerten des Planfeststellungsverfahrens und den realen Verhältnissen aufdeckte, gibt sich die Regierung unwissend. Eine Lärmmessung durch das SMUL sei dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) nicht bekannt, heißt es. Bundes- und Landesregierung mögen zwar derzeit von den gleichen Parteien gestellt werden. Aber eine Hand weiß nicht, was die andere tut."
"Der Schutz vor Bahnlärm hat bei der jetzigen Bundesregierung keine Priorität, darüber kann auch der Aktionismus von Mücke und de Maizière nicht hinwegtäuschen. Nötig wäre eine sofortige Verdoppelung der Haushaltsmittel für die Lärmsanierung an Schienenwegen, damit den Betroffenen eine Perspektive gegeben werden kann. Doch auch im aktuellen Haushaltsentwurf sucht man vergebens danach. Stattdessen handelt Schwarz-Gelb im Elbtal nach dem Motto: vertrösten, verschleiern, verzögern."
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