PM 2013-54: GRÜNE begrüßen Razzia beim Deutschen Polizeihilfswerk (DPHW)
Johannes Lichdi, rechtspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion, der ein Bürgerbüro in Meißen betreibt, begrüßt die Razzia gegen die Protagonisten des "Deutschen Polizei Hilfswerks" (DPHW):
"Das Operative Abwehrzentrum Rechtsextremismus (OAZ) hat endlich gehandelt. Schon mit dem Überfall auf einen Gerichtsvollzieher in Bärwalde (Kreis Meißen) am 23. November vergangenen Jahres hat diese Vereinigung ihre Gewaltbereitschaft und Gefährlichkeit zum Ausdruck gebracht."
"Schon kurz nach dem Überfall im November haben ich öffentlich zugängliche Informationen gesammelt, die den Verdacht nahelegen, dass es sich beim DPHW um eine kriminelle Vereinigung handelt. In den letzten drei Monaten hatte das DPHW viel Zeit, um sich im gesamten Bundesgebiet ungehindert mit Ablegern breitzumachen und teilweise gut besuchte Info-Veranstaltungen abzuhalten."
"Dass bei der Razzia, wie Medienberichten zu entnehmen war, sogar Schusswaffen sichergestellt wurden, zeigt, dass es sich bei den sogenannten Reichsbürgern nicht nur um harmlose Spinner handelt, die mit verschrobener Rechtsauffassung ein bisschen Katz und Maus mit den Behörden spielen wollen."
Hintergrund:
- Seit Gründung des DPHW, vermutlich Anfang 2012, dient sich diese Truppe verschiedenen Reichsbürgerbewegungen als quasi Exekutivorgan an und wird z.B. von der Kommissarischen Reichsregierung (KRR) "Freies Deutschland" aus Leipzig als solches auch ausdrücklich benannt. Insgesamt muss man feststellen, dass die Reichsbürgerbewegung bislang nicht ausreichend beachtet und ihre Gefährlichkeit weitestgehend unterschätzt wurde.
- Bei einer Razzia in Berlin am 10. Juli 2012 wurden bei einem Reichsbürger der ‚Freien Republik Deutschland‘ sprengstofffähige Chemikalien und Pyrotechnik sichergestellt. Ein uniformierter Vertreter des DPHW war bei dieser Razzia als >>Rechtsbeistand<< anwesend.