PM 2013-73: Onlinesucht – CDU und FDP lassen Beratungsstellen, Eltern und Lehrer im Stich
"Die Fraktionen von CDU und FDP nehmen den Freistaat aus der Pflicht, auf die ernste Problematik Medienabhängigkeit zu reagieren", erklärt Dr. Karl-Heinz Gerstenberg, medienpolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, nach der heutigen Sitzung des Medienausschusses des Landtages.
"Mit ihrer Ablehnung unseres Antrags ‚Medienabhängigkeit – Präventions- und Beratungsangebote in Sachsen ausbauen‘ ignoriert die Koalition den, von Experten bestätigten, dringenden Entwicklungsbedarf und lässt Beratungsstellen, Eltern und Lehrer im Stich."
"Unter dem Vorwand, das Problem nicht allein in Sachsen lösen zu können, will die CDU erst Entscheidungen auf Bundes- und EU-Ebene abwarten – als ob nicht auch in sächsischen Bildungsstätten sowie Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen die richtigen Weichen zu stellen wären. Damit geht die Koalition in direkten Widerspruch zu Sozialministerin Christine Clauß (CDU). Sie hatte zumindest entsprechende Initiativen zum Kinder- und Jugendmedienschutz angekündigt, von denen allerdings in der Praxis nichts zu sehen ist", so Gerstenberg.
Der Medienpolitiker warnt: "Ein Handeln auf die lange Bank zu schieben hieße, dass wir uns in Sachsen freiwillig von neuen Medienentwicklungen überholen lassen. Wir GRÜNE fordern den Freistaat auf, die Akteure aktiv zu begleiten und die Hände nicht in den Schoß zu legen. Dabei geht es nicht um Schnellschüsse, sondern um wohlüberlegte Konzepte für eine bessere Beratung von Ratsuchenden und Betroffenen, für Prävention durch Medienbildung, Hilfen zur Medienerziehung für Eltern und um eine landesweite Koordination."
» GRÜNER Antrag "Medienabhängigkeit – Präventions- und Beratungsangebote in Sachsen ausbauen" (Drs. 5/9029)