Datum: 01. Oktober 2014

GRÜNE: Langzeitarbeitslose profitieren kaum von der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt

(2014-231) Wie die Landesarbeitsagentur am Dienstag mitteilte, ist die Arbeitslosigkeit in Sachsen auf den bisher niedrigsten Stand seit 1991 gesunken. Bei einer Quote von 8,2 Prozent gab es im Freistaat 174.150 Arbeitslose. Was niemand sagt: In Sachsen sind rund 40.000 Menschen länger als 24 Monate arbeitslos. Diese Zahl bleibt trotz der positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt relativ konstant.
Petra Zais, die neue arbeitsmarktpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion, sieht hier dringenden Handlungsbedarf: "Besonders ältere Arbeitnehmer, Menschen ohne Schul- bzw. Berufsabschluss, Alleinerziehende, Schwerbehinderte und Migranten sind in Sachsen von der Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Die Staatsregierung darf die Probleme dieser Menschen nicht länger ignorieren. Schon in den Koalitionsverhandlungen von SPD und CDU in Sachsen müssen sich die Sozialdemokraten ihrer Verantwortung stellen und konkrete Schritte zur Senkung der Landzeitarbeitslosigkeit einfordern."
Für die Arbeitsmarktpolitikerin Zais steht fest: "Es ist allemal besser, Arbeit statt Arbeitslosigkeit zu finanzieren. Doch es gibt eine Gruppe schwer zu vermittelnder Langzeitarbeitsloser, für die der erste Arbeitsmarkt unabhängig von bestehenden Fördermitteln und Instrumenten nicht erreichbar ist. Diese Menschen benötigen längerfristige Angebote. Deshalb brauchen wir einen öffentlich geförderten Arbeitsmarkt in Sachsen."
Die GRÜNE-Landtagsfraktion hat einen ersten Vorschlag erarbeitet. Er richtet sich an freiwillig teilnehmende Langzeitarbeitslose mit verschiedenen Vermittlungshemmnissen. Die durch das Programm beschäftigten Personen sollen einen Mindestlohn von 8,50 Euro/Stunde erhalten. Das Konzept umfasst drei Kernelemente: den Passiv-Aktiv-Tausch, die geförderte Beschäftigung für Arbeitgeber sowie die gezielte individuelle Förderung und Betreuung.
» Link zum Vorschlag der GRÜNEN-Fraktion