Datum: 18. Juni 2014

Helm? Ja, bitte! Helmpflicht? Nein! – Radfahren muss flexibel bleiben!

(2014-169) Zur aufgeflammten Diskussion um die Helmpflicht beim Radfahren erklärt Eva Jähnigen, verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Natürlich schützt ein Helm beim Unfall vor Kopfverletzungen. Darum ist die Nutzung von Fahrradhelmen von hoher Qualität eindeutig zu bejahen. Bei der hohen Helmnutzung von radelnden Kindern sieht man, dass die meisten Eltern hier sehr verantwortlich mit der Gesundheit ihrer Schützlinge umgehen."
"Eine Helmpflicht lehnen wir GRÜNEN hingegen ab. Es gibt keinen Grund, hier die freie Entscheidung der Menschen einzuschränken."
"Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass bei zunehmendem Radverkehr das individuelle Verletzungs- und Todesrisiko abnimmt. Das bedeutet: Je mehr Radfahrer auf den Straßen unterwegs sind, desto mehr nehmen Autofahrer sie auch selbstverständlich wahr. Der Exotenstatus der Radler ist das Hauptproblem, nicht ihre Kopfbedeckung."
"Zudem: Bei Helmpflicht – wie in Neuseeland – nimmt die Zahl der Radfahrer ab. Radfahren muss flexibel bleiben!"
"Wer die Verkehrssicherheit von Radfahrern wirklich erhöhen will, muss eine deutlich fahrradfreundlichere Verkehrsplanung forcieren. Geteilte Fuß- und Radwege müssen durch eigene Radstreifen auf der Fahrbahn ersetzt werden. Denn nur so wird Radfahren attraktiv und sicher."
"Zudem kam eine britische Studie zu dem Ergebnis, dass Radfahrern mit Helm, deutlich weniger Platz von überholenden Autofahrern gelassen wird. Ein solcher Effekt kann die individuelle Schutzwirkung des Helmes wieder verringern."