Datum: 11. April 2014

Länderübergreifendes Abitur ist ein begrüßenswerter Ansatz – aber durchaus ausbaufähig

(2014-98) "Ich begrüße den Start des ‚6-Länder-Abiturs‘. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung", erklärt Annekathrin Giegengack, stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, zum Start des länderübergreifenden Abiturs am Mittwoch, 16. April.
"Die Bemühungen um mehr Vergleichbarkeit der Abschlüsse müssen verstärkt und ausgeweitet werden. Hier kann das länderübergreifende Abitur ein guter Anfang sein."
"Wir fordern aber die Schaffung vergleichbarer Schulabschlüsse in ganz Deutschland und für alle Schularten. Mehr als die Hälfte der sächsischen Schülerinnen und Schüler besucht nicht das Gymnasium, sondern strebt an den Oberschulen einen Haupt- oder Realschulabschluss an. Auch für diese Abschlüsse muss Vergleichbarkeit hergestellt werden, jenseits der Implementierung der Bildungsstandards in den Lehrplänen. Einen entsprechenden Antrag haben wir im Landtag eingebracht. Diesen stellen wir im nächsten Schulausschuss am 09. Mai zur Abstimmung."
"Umfragen belegen, dass die Menschen die Kleinstaaterei im Bildungsbereich satthaben. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung unterstützt die Idee einheitlicher Abschlussprüfungen in allen Bundesländern, wie das Allensbacher Institut für Demoskopie in seiner Studie ,Schul- und Bildungspolitik in Deutschland 2011′ feststellte. In Sachsen liegt die Zustimmung mit über 90 Prozent sogar noch höher."
"Ich hoffe sehr, dass der ‚Testlauf‘ des ‚6-Länder-Abiturs‘ gelingt. Schließlich soll nach Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) ab dem Schuljahr 2016/17 ein länderübergreifender Aufgabenpool für die Abiturprüfungen in Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch greifen. Somit wäre ein erfolgreicher Start ein Gewinn für die Gleichrangigkeit der Prüfungen und Abschlüsse und damit vor allem ein Gewinn für die Schülerinnen und Schüler."
Grüner Antrag "Vergleichbare Schulabschlüsse in ganz Deutschland schaffen" (Drs 5/5782)