Pumpspeicherkraftwerk Markersbach: Rahmenbedingungen für Energiespeicher unzureichend
(2014-202) Nach Informationen des MDR verzichtet Vattenfall aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit vorerst auf den weiteren millionenschweren Ausbau des zweitgrößten Pumpspeicherkraftwerks in Sachsen. Aus den gleichen Gründen liegt auch die Modernisierung des Pumpspeicherkraftwerks Niederwartha in Dresden seit Jahren auf Eis. Antje Hermenau, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im Sächsischen Landtag und energiepolitische Sprecherin, kritisiert die Staatsregierung für ihre inkonsequente Energiepolitik:
"Die kürzlich durchgepeitschte EEG-Reform von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) war nicht durchdacht. Grundlegende Weichenstellungen wie die Speicherung überschüssiger Energie wurden ignoriert."
"Wir GRÜNE setzen uns dafür ein, dass die sächsischen Pumpspeicherkraftwerke von den Netzentgelten befreit werden. Somit erhalten die Betreiber die Möglichkeit, die Modernisierungskosten auch wieder zu erwirtschaften."
"Hat für Ministerpräsident Stanislaw Tillich die Befreiung von Netzentgelten für Pumpspeicherkraftwerke keine Priorität mehr? Beschäftigt sich Sachsens Regierung jetzt nur noch mit der Verteufelung von Windenergieanlagen?"
Noch am 12. November 2013 äußerte sich Ministerpräsident Tillich wie folgt: >>Die Steuerung der Netzstabilität ist ein täglicher Drahtseilakt. Umso wichtiger sind Pumpspeicherkraftwerke.<<
"Passiert ist seitdem nichts, obwohl CDU und SPD im Bund energiepolitische Weichenstellungen vorgenommen haben."
Ministerpräsident Tillich und SPD-Chef Martin Dulig waren an den Koalitionsverhandlungen in Berlin beteiligt.
» PM von Ministerpräsident Stanislaw Tillich 12. November 2013
Hintergrund:
Mit Hilfe von Pumpspeicherwerken kann zeitweise überschüssiger Wind- und Sonnenstrom dazu genutzt werden, Wasser vom Unterbecken ins Oberbecken zu pumpen. Wenn Wind und Sonne nicht genug Strom liefern, könnten die Wassermassen dazu genutzt werden, umweltfreundlich Strom zu erzeugen. Somit können die Pumpspeicherwerke künftig einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Energiewende in Deutschland leisten.