Regelmäßiger Gülle-Import aus den Niederlanden – fragwürdige Praxis für Boden, Wasser und Menschen
(2013-204) Sachsen importiert regelmäßig Gülle aus den Niederlanden. Das zeigen Antworten von Umweltminister Frank Kupfer (CDU) auf eine Kleine Anfrage von Gisela Kallenbach, umweltpolitische Sprecherin der GRÜNEN-Landtagsfraktion.
"Für die Folgen dieses regelmäßigen Gülle-Imports zeigt die Staatsregierung jedoch kaum Interesse. Das ist bemerkenswert. So weiß Staatsminister Kupfer nicht, wohin die Gülle in Sachsen gekippt wird. Was in der Gülle für Stoffe enthalten sind, interessiert das Ministerium ebenso wenig. Auf Antibiotikarückstände wird überhaupt nicht kontrolliert. Auch sonst finden nur einige stichprobenartige Kontrollen statt, die allerdings nicht erfasst werden. So kennt man im Landwirtschaftsministerium nicht einmal die Anzahl der Betriebe, die kontrolliert worden sind."
"Diese Import-Praxis ist für Boden, Wasser und Menschen mehr als fragwürdig. Wir haben bereits jetzt Probleme mit dem Anstieg von Nitrat in Boden und Wasser sowie mit antibiotikaresistenten Keimen aus der Massentierhaltung. Als GRÜNE fordere ich, wenn Sachsen schon Gülle importiert, müssen Staatsregierung und das zuständige Ministerium und Umwelt und Landwirtschaft wenigstens auf eine ordentliche Kontrolle achten. Außerdem ist es von der Staatsregierung nicht zu viel verlangt, in Erfahrung zu bringen, auf welche Flächen die Gülle verbracht wird."
In den vergangenen fünf Jahren wurden insgesamt 4.910 Tonnen Geflügelgülle und Trockenkot aus den Niederlanden in den Freistaat importiert. Meist gingen sie in die Leipziger Region.
» Kleine Anfrage "Import von Gülle nach Sachsen" (Drs. 5/14835)