Berufs- und Studienorientierung: Viel hilft viel? Ein Konzept ist bisher nicht erkennbar
(2015-328) Zur Vorlage eines Berichtes zum Stand der Umsetzung der Berufs- und Studienorientierung durch Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) erklärt Petra Zais, bildungs- und arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Bei der Berufs- und Studienorientierung scheint das Motto zu gelten: Viel hilft viel. Ein Konzept ist jedoch nicht erkennbar. Die Schulen werden mit allerlei Materialien geflutet und die Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen und wechselnden Personen und Professionen beglückt. Ob dadurch wirklich Berufswahlkompetenz und Ausbildungsreife gefördert werden, darf bezweifelt werden. Kritik kommt sowohl von Schulleiterinnen und Schulleitern als auch von Eltern. Sie werden regelrecht von Angeboten überrannt."
"Ich begrüße ausdrücklich, wenn Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) heute ankündigt, die Berufs- und Studienorientierung an Schulen noch gezielter vornehmen zu wollen."
"Unstrittig ist aus meiner Sicht, dass wir an jeder Stelle der schulischen Entwicklung eine qualifizierte Beratung zu anstehenden Entscheidungen und den daraus folgenden Konsequenzen brauchen. Eine separate Betrachtung einzelner Themen verschließt den Blick für die komplexen Zusammenhänge der späteren Entscheidung zur Berufs- oder Studienwahl. Immer neue Projekte und Angebote aus dem Boden zu stampfen, ist hingegen wenig nachhaltig und zeugt von einer gewissen Hilflosigkeit."