Förderung Ökolandbau/ Antrag im Plenum: GRÜNE fordern Staatsregierung auf, mit Branchenvertretern Strategie zu erarbeiten
(2015-419) In Sachsen kann die Nachfrage nach Bioprodukten nicht annähernd aus eigener Produktion gedeckt werden. Der sächsische Biomarkt wird deshalb zu einem großen Teil aus benachbarten Bundesländern oder aus dem Ausland bedient.
Wolfram Günther, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion, möchte sich damit nicht abfinden: "Zur Entwicklung des Ökolandbaus muss im Freistaat noch viel mehr getan werden. Momentan vergibt sich Sachsen sowohl positive Effekte regionaler Wertschöpfung als auch die Umweltleistungen der ökologischen Landwirtschaft."
Mit einem Antrag im Plenum am kommenden Donnerstag, 17.12., unter Punkt 3 der Tagesordnung legt die GRÜNE-Fraktion Landwirtschaftsminister Thomas Schmidt einen Forderungskatalog auf den Tisch.
"Von Agrarminister Thomas Schmidt (CDU) erwarte ich mehr als Sonntagsreden zur Bedeutung des ökologischen Landbaus. Ich bin mir sicher, er kennt diese ganz genau – nun muss er Taten folgen lassen. Bisher fehlt z.B. eine konkrete Umsetzungsstrategie zur Entwicklung der ökologischen Landwirtschaft in Sachsen. Bundesländer wie Thüringen machen es vor: Nur mit einem Ziel vor Augen lässt sich eine Branche entwickeln."
"Wir GRÜNEN meinen, dass es möglich ist, den Anteil des ökologischen Anbaus an der landwirtschaftlichen Fläche in Sachsen bis 2030 auf 20 Prozent zu steigern. Das passiert jedoch nicht von allein. Deshalb schlagen wir in unserem Antrag ein ganzes Bündel von konkreten Maßnahmen vor. Dazu gehören u.a. eine verstärkte Forschung, Ausbildung und Beratung für den Bereich ökologische Landwirtschaft, die Weiterentwicklung von regionalen Erzeuger- und Vertriebsstrukturen sowie eine Verbesserung der Förderbedingungen. Außerdem wäre Staatsminister Schmidt gut beraten, endlich mehr mit den Branchenvertretern zusammenzuarbeiten. Nur so können vernünftige Konzepte entstehen, nicht im ’stillen Kämmerlein‘."
» Der GRÜNE Antrag: "Strategie zur Ökolandbauförderung in Sachsen entwickeln" (Drs. 6/3477)