Kultusministerium muss mehr für die Verbreitung digitaler Lernmittel und neuer Medien tun
(2016-211) Vor dem Beginn des neuen Schuljahres fordert die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, dass mehr für die Verbreitung digitaler Lernmittel und neuer Medien sowie zur Förderung freier Lehr- und Lernsoftware getan wird.
"Diese bieten nicht nur die Möglichkeiten für informelles Lernen, sondern können auch im schulischen Bereich Anwendung finden", erklärt Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion. "Hier hat Sachsen noch viel Luft nach oben. Offenbar sind Lehr- und Lernmitteln nach Lesart des Kultusministeriums noch immer gleichbedeutend mit Schulbüchern."
"Die Schulen sollten für den Einsatz dieser sog. Open Educational Ressources (OER) geöffnet werden", fordert die Abgeordnete. "Es braucht etwa für Lehrerinnen und Lehrer eine kompetente Anlaufstelle im Kultusministerium, um offene Fragen, zum Beispiel zum Lizenzrecht, zu klären und die Qualität der Materialien zu sichern. Ein Blick in andere Bundesländer kann dabei sehr hilfreich sein. Mecklenburg-Vorpommern etwa hat für die Schulen im Land die Lizenz für die Software ‚My Book Machine‘ erworben. Lehrerinnen und Lehrer erstellen und teilen damit Unterrichtsmaterialien. Ähnliche Ideen und Initiativen gibt es auch in Sachsen. Sie verdienen deutlich mehr Interesse und Unterstützung seitens des Kultusministeriums als ihnen bisher zu Teil wurde."
Auch der Landesschülerrat monierte im Juni die fehlenden Möglichkeiten des digitalen Lernens in Sachsen.
» Antwort von Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Petra Zais (GRÜNE) "Open Educational Ressources (OER)" (Drs 6/3871)
» LandesSchülerRat fordert digitale Revolution (Juni 2016)
» Open Educational Ressources (OER) – Was ist OER?