Sondersitzung zu „Solarworld“: Jetzt ist die letzte Chance, einer Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts in Europa eine neue Zukunft zu geben
(2017-167) Zur Sondersitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr im Sächsischen Landtag zur Zukunft des Unternehmens "Solarworld" erklärt Dr. Gerd Lippold, energie- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:
"Es geht hier nicht nur um ein einzelnes Unternehmen, sondern um das letzte Gesamtpaket industrieller Innovationskraft der Solarindustrie in Europa. Ein wichtiger Teil davon ist in Sachsen konzentriert. Der sächsischen Staatsregierung kommt somit eine besondere Verantwortung für künftige Entwicklungschancen dieser Industrie nicht nur im Freistaat, sondern auch auf nationaler und europäischer Ebene zu."
"Solarworld das letzte große europäische Unternehmen, das über Kompetenzen in der Integration über die gesamte Wertschöpfungskette vom Rohstoff bis zum Solarkraftwerk verfügt. In langjähriger Zusammenarbeit mit dutzenden Forschungspartnern und bedeutenden Maschinen- und Anlagenbauern wurden auf allen entscheidenden Technologiefeldern eigene Kompetenzen, Innovationen und strategisches Zukunftspotenzial erarbeitet. In Sachsen sind diese Aktivitäten vor allem in der SOLARWORLD Innovations GmbH (SWIN) gebündelt."
"Wir haben deshalb beantragt, Art und Umfang der Unterstützung außereuropäischer Investoren davon abhängig zu machen, ob es gelingt, das einzigartige Forschungs- und Entwicklungs-Know-how, die strategisch wichtigen gewerblichen Schutzrechte sowie die Entwicklungslinien in europäischer Hand zu halten."
"Der langfristige Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze in Freiberg wird nur mit Investoren gelingen, die nicht ausschliesslich den Technologie-Abfluss im Sinn haben. Die Geschichte des Ausverkaufs der Kompetenzen des ehemaligen Weltmarktführeres Q-Cells ist dafür Beispiel genug."
» Änderungsantrag zu Drs 6/9600 zum Thema "Erhalt des bedeutenden Innovationsstandortes für Solarzellenproduktion in Freiberg – Langfristige Perspektive für die Beschäftigten sichern"