Sorbische Sprache: Gleichberechtigte Zweisprachigkeit ist ein wichtiger Baustein moderner Sprachenpolitik
(2017-81) Zur Antwort auf ihre Kleine Anfrage zur sorbischen Bezeichnung auf Ortsschildern und den Diskussionen zur Bedrohung der sorbischen Sprache auf der Hauptversammlung der Domowina (Bund Lausitzer Sorben) erklärt Franziska Schubert, Sprecherin für sorbische Angelegenheiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Die Staatsregierung sagt, dass es aufgrund von Normen bei den Ortstafeln nicht möglich sei, die sorbische Bezeichnung der Orte in gleicher Größe anzuführen. Aber wieso schafft es dann Brandenburg, wo die gleiche Schriftgröße bereits seit drei Jahren gesetzlich vorgeschrieben ist?", fragt die Abgeordnete.
Sie sei insbesondere darüber verwundert, dass es im sorbischen Siedlungsgebiet keine Festlegungen zu unterschiedlichen Schriftgrößen gibt. "Dann muss dieses Prinzip auch konsequent für die sorbischen Bezeichnungen auf Ortstafeln durchgesetzt werden."
"Ich fordere darüber hinaus, dass ein amtliches Verzeichnis sorbischer Ortsnamen außerhalb des Siedlungsgebietes erstellt sowie die Änderung der entsprechenden Vorschrift auf den Weg gebracht wird. Der Aufwand dafür ist gering und steht somit mit dem wichtigen Ziel der Erhaltung der sorbischen Sprache in keinem Verhältnis."
"Wir GRÜNE unterstützen die Forderung der sorbischen Verbände nach gleichberechtigter Zweisprachigkeit im öffentlichen Raum. Sie ist ein kleiner, aber sichtbarer Baustein einer modernen Sprachenpolitik für die zweisprachige Lausitz. Außerdem ist sie grundlegend wichtig für eine echte Gleichberechtigung der sorbischen Minderheit und damit der Umsetzung der Minderheitenrechte."
» Kleine Anfrage der Abgeordneten Franziska Schubert (GRÜNE) ‚Zweisprachige Beschilderung im Sorbischen Siedlungsgebiet des Freistaates Sachsen‘ (Drs. 6/8593)
» Antwort auf die Kleine Anfrage