Wechsel im Kultusministerium: „Weiter so“ statt Aufbruch in sächsischer Bildungspolitik
(238-2017) Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag zur heutigen Vorstellung des neuen Kultusministers Frank Haubitz:
„Frank Haubitz, der bisherige Vorsitzende des Philologenverbandes Sachsen, steht für ein „Weiter so“ in der sächsischen Bildungspolitik – mit ihm wird die sächsische Bildungspolitik keine Erneuerung erfahren. Wer wie Herr Haubitz schon so lange im Schuldienst arbeitet und dann in seiner ersten Pressekonferenz das längere gemeinsame Lernen als „Schulhausbauprogramm“ bezeichnet, zeigt eine erschreckende Unkenntnis des Sachverhaltes.“
„Wir erwarten, dass der neue Kultusminister schnell einen Fahrplan vorlegt, wie er die Problematik der Lehrkräftegewinnung erfolgreich angehen will. Eine neue Koordinierungsstelle für die Lehrkräftegewinnung könnte eine erste sinnvolle Maßnahme sein. Die Bildungspolitik insgesamt muss Aufgabe des gesamten Kabinetts werden. Dazu gehört auch, die Lehrerausbildung im Oberschul- und Berufsschulbereich an der TU-Chemnitz voranzubringen. Seit Monaten fordern wir einen Pakt für Bildung, in dem Gewerkschaften und Verbände eingebunden werden. Ich bin skeptisch, ob es dem neuen Kultusminister gelingt, einen solchen Pakt zu schmieden. Ich lasse mich aber gern eines Besseren belehren.“
„Herr Haubitz wird auch ein starkes Durchsetzungsvermögen brauchen. Ich bin gespannt, ob er die notwendige Beinfreiheit gegenüber dem Finanzminister bekommt, um dringende Entscheidungen umsetzen zu können. Trotz aller Skepsis wünschen wir Herrn Haubitz einen guten Start in dieses wichtige Amt und sind zur konstruktiven Zusammenarbeit bereit.“