Immer weniger Unternehmensgründungen in Sachsen − GRÜNE bringen Antrag zum Abbau von Hürden ein
(2018-170) Laut aktuellem Gründungsmonitor der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ist die Zahl der Existenzgründer 2017 deutschlandweit um 17 Prozent zurückgegangen. In Sachsen fiel der Rückgang noch stärker aus. Im Bundesländervergleich verlor der Freistaat drei Plätze und liegt bei der Zahl von Existenzgründungen derzeit nur noch auf Rang zehn. Seit mittlerweile acht Jahren ist die Differenz aus Unternehmensgründungen und -schließungen (Gründungssaldo) negativ.
Dr. Gerd Lippold, wirtschaftspolitischer Sprecher der GRÜNEN-Landtagsfraktion, sieht die Staatsregierung in der Pflicht, die Bedingungen für Existenzgründungen rasch und deutlich zu verbessern. Einen entsprechenden Antrag diskutiert die GRÜNE-Fraktion auf der Landtagssitzung am kommenden Donnerstag, 28. Juni.
„Sachsen hat wirtschaftlich viel aufzuholen. Der anhaltend negative Trend bedroht unsere Wettbewerbsfähigkeit von morgen.“
„Es gibt kein einzelnes Instrument, mit dem eine Gründungswelle entfesselt werden kann. Gründungswillige sehen sich in Sachsen mit einer Vielzahl von Hindernissen konfrontiert, die in der Summe eine hohe Eintrittsbarriere darstellen. Anstatt den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen, ziehen potenzielle Gründerinnen und Gründer oftmals die Sicherheit eines Anstellungsvertrags vor.“
Lippold wirbt daher dringend um Zustimmung zum Antrag der GRÜNEN-Fraktion, der ein Bündel von Vorschlägen enthält, wie Hürden abgebaut werden können. Zum Beispiel bei der Förderung der Gründungsberatung.
„Statt einer unbürokratischen Beratungsförderung mit minimalem Beantragungsaufwand, kurzen Bearbeitungszeiten und rascher Auszahlung auf Kostenbasis hat man sich in Sachsen Fördermaßnahmen ausgedacht, die an der Lebenswirklichkeit von Gründern vorbeigehen. Dazu kommt die unglaublich langsame Bearbeitung eingereichter Förderanträge bei der Sächsischen Aufbaubank (SAB). So kann das nicht weitergehen.“
„Unsere Wirtschaft ist auf den Mut und die Kreativität von Existenzgründern angewiesen. Wir brauchen junge Unternehmerinnen und Unternehmer mit neuen Ideen und fähige Nachfolger für existierende Unternehmen. Es ist als Freistaat unsere Aufgabe, dies zu fördern und den Gründern das Gefühl zu geben, dass man sie wirklich braucht. Außerdem dürfen sie nicht ins Bodenlose stürzen, wenn Gründungsrisiken zum Scheitern führen. Unser Antrag zeigt dafür notwendige und umsetzbare Schritte.“
Weitere Informationen:
» Der GRÜNE Antrag „Existenzgründungen fördern und junge Unternehmen voranbringen − Sachsen braucht eine Gründerstrategie“ (Drs. 6/12639)