Reform der Oberschule – CDU-Plan ist keine Attraktivitätsoffensive
(2018-92) Laut Freier Presse vom heutigen Tag (10.04.2018) plant die CDU-Fraktion eine Reform der Oberschule. Vorgesehen ist unter anderem, innerhalb der Schülerschaft stärker zu differenzieren. So soll ein Teil der Schülerinnen und Schüler gezielt auf eine Ausbildung, der andere auf den Wechsel an das Berufliche Gymnasium vorbereitet werden. Ein Konzept dazu liegt bislang weder schriftlich vor, noch ist es mit dem Koalitionspartner SPD abgestimmt.
Zu den Plänen erklärt Petra Zais, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:
"Das ist keine Attraktivitätsoffensive für die Oberschule. Vielmehr werden Bestrebungen, in Sachsen das längere gemeinsame Lernen zu ermöglichen, torpediert. Statt die Schulart tatsächlich zu stärken und aufzuwerten, wird sie weiter geschwächt, indem die Schülerschaft noch stärker ausgesiebt wird. Der viel gepriesenen Durchlässigkeit des Bildungssystems wird damit ein weiterer Riegel vorgeschoben."
"Die vielfältige Schülerschaft stellt die Oberschulen vor Herausforderungen. Entscheidend ist es deshalb, die Oberschulen besser auszustatten, damit lernzieldifferent unterrichtet und den Bedürfnissen aller Schülerinnen und Schüler bestmöglich entsprochen werden kann. Eine Schule, die mehrere Abschlüsse anbietet und Anschlüsse garantiert, ist auch attraktiv für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte."
"Eine bessere Verzahnung mit der Wirtschaft ist zu begrüßen. Allerdings warne ich vor einer Fokussierung auf die Verwertbarkeit von Absolventinnen und Absolventen. Natürlich muss die Schule die Berufswahlkompetenz der Schülerinnen und Schüler stärken. Dabei darf aber die grundsätzliche Ausbildungsreife, zu der insbesondere die allgemeine Bildung gehört, nicht zu kurz kommen."