Waldzustandsbericht 2018 – Grüne fordern stärkeren Waldumbau und Wildnis im Wald
Günther: Katastrophale Werte zeigen, dass Sachsens Umweltminister den Waldumbau in den letzten Jahren kaum vorangetrieben haben
(2018-357) „In Sachsen weisen 26 Prozent aller Bäume deutliche Schäden auf. Die Steigerung der Schäden in der Baumkrone um ganze zehn Prozentpunkte gegenüber 2017 ist verheerendes Ergebnis der extremen Witterungsereignisse in diesem Jahr. Das verdeutlicht den Handlungsdruck, der durch die Klimakrise auf den sächsischen Wäldern lastet. Diese katastrophalen Werte zeigen in aller Deutlichkeit, dass Sachsens Umweltminister den Waldumbau in den letzten Jahren kaum vorangetrieben haben. Wir brauchen endlich arten- und strukturreiche Mischwälder und dürfen den Waldumbau in Sachsen nicht weiter aufschieben“, kommentierte Wolfram Günther, Vorsitzender der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag, die heutige Vorstellung des Waldzustandsberichts 2018 durch Umweltminister Thomas Schmidt (CDU).
„Wir GRÜNE wollen mehr Energie in den Waldumbau hin zu stabilen Mischwäldern stecken. Wenn wir das Ökosystem Wald in Zeiten des Klimawandels erhalten wollen, dann müssen wir seiner Regenerationsfähigkeit und Stabilität wesentlich mehr Raum geben. Der Waldumbau muss eine Daueraufgabe der Staatsregierung sein und darf nicht erst dann zum Trendthema werden, wenn Extremwetterereignisse über Sachsen hinwegziehen. Wenn der Wald einen Beitrag zum Klimaschutz leisten soll, muss der Waldumbau in Sachsen endlich schneller vorankommen.“
Zu den ökologisch wichtigsten Waldstrukturen zählen Bäume und Baumgruppen in der Alters- und Zerfallsphase, da sie Lebensraum zahlreicher spezialisierter Arten sind. Dieses wertvolle Totholz entsteht vor allem in den geschützten Wildnisgebieten. „Wir brauchen auch mehr Wildnis im sächsischen Wald. Wir GRÜNEN wollen den Waldanteil, der von der Nutzung durch die Forstwirtschaft ausgeschlossen sind, bis zum Jahr 2020 im Staatswald auf zehn Prozent erhöhen“, so der Fraktionsvorsitzende.