Datum: 28. Juni 2019

Abschaltung eines Kraftwerksblocks in Lippendorf – Die Ökonomie entscheidet, nicht das Politbüro!

(2019-157) Zur Abschaltung eines Kraftwerksblocks in Lippendorf erklärt Dr. Gerd Lippold, energie- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Sächsischen Landtag:

„Einmal mehr wird deutlich: In der Energiewirtschaft entscheidet die Ökonomie, nicht das Politbüro!“

„Ministerpräsident Michael Kretschmer sollte endlich wahrnehmen: wir haben keine 20 Jahre Zeit für den Strukturwandel in den Kohle-Regionen. Und es gibt zum Ausstieg aus der Kohle und den Einstieg in die erneuerbaren Energien keine Alternative.“

„Hinter der Abschaltung eines Kraftwerksblocks in Lippendorf stecken komplexe Abwägungen. Der 15.6.2019 ist der Tag, an dem der Block S in Lippendorf von seiner Eigentümerin EnBW mit unbestimmter Perspektive aus wirtschaftlichen Gründen vom Netz genommen wurde. Es könnte zugleich der Tag werden, an dem ein rasches Ende der Braunkohlenutzung im mitteldeutschen Revier seinen Anfang genommen hat. Der verbleibende Block R der LEAG muss damit die gesamten Fixkosten des Tagebaus mit erwirtschaften. Für den gemeinsamen Gesellschafter der MIBRAG und der LEAG, die tschechische EPH, wird das zum Balanceakt.“

„Wenn der Mibrag-Chef Armin Eichholz just in dieser Situation gegenüber dem MDR erklärt, das Dorf Pödelwitz weiterhin umsiedeln zu wollen, ist das nur noch mit einer Trotzreaktion zu erklären.“