Dr. Karl-Heinz Gerstenberg: Adel verpflichtet, Adel mit Eigentum verpflichtet doppelt

Es gilt das gesprochene Wort!
(…) Der Schutz des Privateigentums ist ein hohes Gut in unserem Land, Gesetze und Rechtssprechung sind auf diesen Schutz ausgerichtet. Doch Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohl der Allgemeinheit dienen. Muss man wirklich den Wettinern aufdröseln, wie ihre Ahnen an diese unglaublichen Schätze gekommen sind? Soll man sie daran erinnern, dass z. B. die Dragonervasen in der Porzellansammlung so heißen, weil August der Starke sie für 500 sächsische Reiter bekommen hat, die er dem Soldatenkönig dafür verkaufte? Müssen wir ihnen deutlich machen, dass wir sagen können:  Diese Sammlung ist mit großem moralischem Recht unser aller kulturelles Erbe!
(…) Doch nicht nur die Wettiner stehen in der Verantwortung. Ganz dringend muss sich das Kunstministerium, muss sich die Staatsregierung mit den für sie tätigen Juristen fragen lassen, welchen Vertrag sie da ausgehandelt haben. Vielleicht im besten Glauben an das Gute im Menschen und also auch in den Wettinern; aber auch im besten juristischen Wissen? Waren da Fachleute am Werk, Juristen, die spezialisiert sind auf die Feinheiten von Restitutionsansprüchen, von Kunstraub und Kunstrückgabe, von Öffnungsklauseln? Das muss uns die Staatsregierung genauestens darlegen, immerhin liegen zwei Anträge dazu vor, die durch unsere Fraktion unterstützt werden. (…)
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gerstenberg_2006-12-14_slt68_top4.pdf